In Krisen- und Katastrophenfällen ist auf die Gemeindeeinsatzleitung Verlass – so auch beim Hochwasser im Sommer 2019.
In Krisen- und Katastrophenfällen ist auf die Gemeindeeinsatzleitung Verlass – so auch beim Hochwasser im Sommer 2019.

Der Krisenstab des Bürgermeisters

Egal ob Hochwasser, Lawinensituationen oder Wettergefahren – im Katastrophenfall kümmert sich die Gemeindeeinsatzleitung (GEL) mit Expertise und viel Erfahrung um die Sicherheit der Stadt. Sie stellt sicher, dass in Notsituationen schnell agiert und reagiert wird.

Denkt man an den Sommer des vergangenen Jahres, kommen Erinnerungen an den bedrohlich hohen Wasserstand des Inns zurück. Aber auch daran, wie routiniert die Einsatzkräfte die Situation meisterten und mit vereinten Kräften die Stadt Innsbruck im Auge behielten. Der Krisenstab koordinierte den Einsatz beginnend bei der Lageeinschätzung, bis hin zum Aufbau des Hochwasserschutzes sowie die einzelnen Wegsperren, die Kommunikation mit den Medien und der Bevölkerung, die
Versorgung der Einsatzkräfte und die Koordination verschiedener Organisationen. Dass die Situation so reibungslos bewältigt wurde, ist keine Selbstverständlichkeit – dahinter stecken Routine, Erfahrung und viele Übungsstunden. „Im Krisenfall sind wir gut aufgestellt. Das zeigen uns die regelmäßigen Übungen. Dennoch ist es notwendig, sich stets fortzubilden. Nur so können wir routiniert agieren“, weiß Elmar Rizzoli, Amtsvorstand für „Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen.“ Er hat als Einsatzleiter bereits viele Krisensituationen bewältigt. „Gut erinnere ich mich an das erste Februar-Wochenende letzten Jahres, als die Brennerautobahn, Staatsstraße und Bahnlinie aufgrund von starkem Schneefall einen Tag lang gesperrt waren und innerhalb kürzester Zeit rund 600 Personen, insbesondere deutsche Schulklassen auf dem Weg zur Skiwoche, in Notunterkünften zu versorgen waren. Mit vereinten Kräften konnten wir innerhalb einer Stunde alle Personen in der Olympiahalle mit Essen und Betten versorgen“, erinnert sich Rizzoli.

In ständigem Austausch

Im Katastrophenfall trifft sich der Krisenstab, bestehend aus VertreterInnen der Blaulichtorganisationen wie Feuerwehr, Rotes Kreuz, Wasserrettung, Mobile  Überwachungsgruppe (MÜG) und Polizei. Sie beurteilen die Situation und treffen eine erste Lageeinschätzung. Darauf aufbauend wird entschieden, welche Einsatzkräfte mobilisiert, welche Maßnahmen getroffen und welche Ressourcen gebraucht werden. Ein wesentlicher Punkt ist der regelmäßige Kontakt zu den Medien, um die Bevölkerung stets am Laufenden zu halten. In den letzten Jahren zeigten sich die Vor-, aber auch Nachteile der Sozialen Medien. „Über Kanäle wie Facebook oder Twitter erreichen wir in kurzer Zeit einen Großteil der Bevölkerung. Jedoch können auch falsche Informationen oder Panik rasch verbreitet werden. Wir empfehlen deshalb unbedingt, sich im Krisenfall über die städtischen bzw. offiziellen Seiten der Einsatzkräfte zu informieren“, berichtet Rizzoli. Ist der Ernstfall
vorüber, wird der Katastrophenplan gleich im Anschluss in Bezug auf Lückenschlüsse, Richtigstellungen oder Verbesserungen überarbeitet. Die Einberufung des Krisenstabes war in letzter Zeit zumindest einmal jährlich erforderlich. Sei es präventiv wegen Großveranstaltungen wie der EURO 2008, der Youth Olympic Games 2012 oder zuletzt der Rad-WM und des EU-Ministertreffens 2018. Aber auch Elementarereignisse wie die Schneesituation und das Hochwasser 2019 oder aktuell das Corona-Virus erforderten die Einrichtung des Krisenstabes. AD

Amt für Allgemeine Sicherheit und Veranstaltungen
Leitung: Elmar Rizzoli
Museumstraße 3
Tel.: +43 512 5360 4400
E-Mail: post.sicherheit@innsbruck.gv.at

An der Spitze stehen Einsatzleiter und Leiter der Stabsarbeit. Sie koordinieren und steuern den Einsatz. Unterstützt werden sie von mindestens folgenden Sachgebieten:

  • S1: Personalwesen
  • S2: Lageführung
  • S3: Einsatzführung
  • S4: Einsatzunterstützung
  • S5: Öffentlichkeitsarbeit
  • Insgesamt gehören 56 Personen der Innsbrucker Gemeindeeinsatzleitung an.