
Innsbrucks Stadtentwicklung in Buchform
Städte befinden sich in einem steten Wandel, der sich nach den Anforderungen der Bevölkerung und der gesellschaftlichen Entwicklung. So auch die Stadt Innsbruck, deren alpin-urbaner Charakter sich über die Jahrhunderte und vor allem in den letzten Jahrzehnten entwickelt und gefestigt hat.
„Die Geschichte der Innsbrucker Stadtentwicklung ist ein komplexer und diffiziler Prozess“, erläutert Bürgermeisterin Mag.a Christine Oppitz-Plörer: „Arnold Klotz ist es in seinem Buch gelungen, all diese Facetten zu bündeln und mit viel Herzblut ein besonderes Nachschlagewerk zu schaffen.“
Die Stadt Innsbruck als Vorreiterin
Innsbruck ist die erste Stadt Österreichs, die sich Mitte der 1970er Jahre der Aufgabe stellte, das neue Instrument „Stadtentwicklungsplanung“ einzuführen. Arnold Klotz wurde als Leiter des Stadtplanungsamtes der Tiroler Landeshauptstadt bestellt. Zu dieser Zeit begann der Planungsprozess des damals größten Stadterweiterungsgebietes, der sogenannten Peerhofsiedlung. Dieser dauerte über 15 Jahre. Bis Mitte der 1990er Jahre errichteten 13 ArchitektInnen und fünf Wohnbauträger rund 750 Wohnungen. Die aus diesem Prozess gewonnenen Erfahrungen haben die weitere Wohnbautätigkeit in Innsbruck stark beeinflusst.
Weiterentwicklung und Qualitätssicherung
Neben ÖROKO wurde zur weiteren städtebaulichen und architektonischen Qualitätssicherung mit Beschluss des Gemeinderates im Jahr 2013 der Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB) eingerichtet. Dieser soll Projekte hinsichtlich ihrer Architektur, Stadtgestaltung, Städtebau und Stadtentwicklung beurteilen. „Dadurch wird ein intensiveres und besseres Verständnis für diese Themen bei allen, die an Planung und Bau beteiligt sind sowie NutzerInnen geschaffen“, ist Planungsstadtrat Mag. Gerhard Fritz überzeugt. Im Mittelpunkt steht das Zusammenleben als Stadtgesellschaft, die Entwicklung unseres Lebensraums und die damit verbundene Lebensqualität aller InnsbruckerInnen.

Zum Autor
Arnold Klotz, geb. 1940 in Wörgl/Tirol, war als langjähriger Stadtplaner direkt an der strukturellen und räumlichen Entwicklung der Stadt Innsbruck beteiligt und als Planungsdirektor von Wien ein engagierter, fachlicher Beobachter von außen.
- 1959 Studium der Architektur an der Technischen Universität Wien Univ.Ass. am Institut für Städtebau, Raumplanung und –ordnung der TU Wien
- 1970 Leiter des Referates „Räumliche Stadtentwicklung“, Stadtbaudirektion Wien
- 1974 Vorstand des Stadtplanungsamtes der Stadt Innsbruck
- 1991 Planungsdirektor der Stadt Wien
- 2006 Univ.Prof. am Institut für Städtebau und Raumplanung der Universität Innsbruck
- 2007-2012 Vizerektor für Infrastruktur an der Universität Innsbruck
- 1978 Promotion zum Doktor der Technischen Wissenschaften an der TU Wien
- 1986 Habilitation an der TU Wien im Fachgebiet Örtliche Raumplanung
- 1970-2005 Lehraufträge in Wien und Innsbruck
- 2006 Vorlesungsreihe im Rahmen des Cycle d´urbanisme an der Sciences Po in Paris
- Seit 2006 an der Donau-Universität Krems
- Mitglied verschiedener internationaler Expertengruppen wie beispielsweise
- „Gürtelkommission Wien“ (1984-88)
- „Berlin Studie“ (1998/99)
- Entwicklung von städtebaulichen Maßnahmen für einen Stadtteil in Lyon
- integriertes Landesentwicklungskonzept für Luxemburg (2002/03)
- Seit 1969 umfangreiche Vortragstätigkeit im In- und Ausland, innerhalb des Perimeters von Tianjin, Guangzhou (China), Moskau, Helsinki, London, Taormina und Istandbul.
- Zahlreiche Monographien und Beiträge in einschlägigen Fachpublikationen.
- Korr. Mitglied der Deutschen Akademien für Raumforschung und Landesplanung und Städtebau und Landesplanung.
(VL)