
Begutachtung und Entfernung kranker Eschenbäume
Der Klimawandel macht auch nicht vor den heimischen Wäldern Halt. Der Wald als wichtiger Lebensraum für Mensch und Tier muss sich in Zukunft an die klimatischen Veränderungen wie höhere Temperaturen, mehr Feuchtigkeit im Winter, trockenere Sommer und mehr Schädlingsbefall anpassen. Als wichtige Maßnahme dafür wurden in den vergangenen Jahren seitens des Amtes für Wald und Natur mehrere tausend klimafitte Laub- und Nadelbäume in den städtischen Wäldern gepflanzt. 2021 waren es mehr als 24.915 Bäume, davon etwa 7.235 Laub- und 17.680 Nadelbäume. Dadurch soll die Schutzwaldfunktion aufrechterhalten und die Waldgesundheit forciert werden.
Als Folge des Klimawandels ist auch die Esche als Laubbaum nicht vor den Auswirkungen gefeit: Seit vielen Jahrzehnten ist die Esche in unseren Wäldern beheimatet. Doch seit rund zehn Jahren ist diese Edellaubbaumart vom sogenannten Eschentriebsterben betroffen. Das Eschentriebsterben ist ein europaweites Problem, dass seit Jahren unaufhaltsam die Bäume stark schädigt bzw. zum Absterben führt. Herabfallende Äste und Kronenteile sowie vereinzelt auch ganze umfallende Bäume stellen eine große Gefahr sowohl für FreizeitsportlerInnen und Naherholungssuchende als auch den Verkehr dar.
„Der Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner sowie Erholungssuchenden steht an oberster Stelle“, betont der ressortzuständige Vizebürgermeister, Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und führt weiter aus: „Wir können nicht verantworten, dass die Menschen, die sich in diesem Gebiet aufhalten, von umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen verletzt werden. Der Wald ist eine wichtige Lebensgrundlage für die Bevölkerung. Durch sorgfältige Aufforstungen mit klimafitten Bäumen passen wir den Wald in Zukunft an die verändernden Klimabedingungen an.“
„Durch den rasanten Krankheitsverlauf ist eine laufende Kontrolle und rasche Entfernung stark geschädigten Bäume unerlässlich“, weiß Amtsvorstand für Wald und Natur Dipl.-Ing. Andreas Wildauer.

Sicherheitsrisiko minimieren
Seit Jahren ist das Amt für Wald und Natur laufend bemüht, kranke Eschen an Wald- und Wegränder – die in dessen Zuständigkeit liegen – zu entfernen. Vorrangig stocken diese Bäume am Waldrand und entlang von öffentlichen Straßen, Wegen und Steigen. Erst kürzlich ist eine starke Esche am Rechenhofweg umgefallen und hat die Straße verlegt. Deshalb wird aktuell wiederum ein Arbeitsschwerpunkt auf die Begutachtung und Entfernung solcher Gefahrenbäume gesetzt.
An 14 Standorten am Fuße der Nordkette an denen Eschen in größerer Menge vorkommen, werden die Bäumen zunächst vom Amt für Wald und Natur begutachtet. Folglich wird dann entschieden, ob gefällt oder teilweise Kronen und Äste beschnitten werden. Nach Beurteilung und Meldung durch die Waldaufseher bzw. Mitarbeiter im Forstbetrieb werden solche Bäume geschlägert. Das Amt für Straßenbetrieb ist miteingebunden, mit kurzfristige Sperren von Arbeitsbereichen ist punktuell zu rechnen.
Auswirkungen der Krankheit
Welke Blätter, Absterben von Trieben, Zweigen und Ästen, abgestorbene Bereiche in der Rinde und Holzverfärbungen sind wesentliche Krankheitserscheinungen. Das Eschentriebsterben ist eine Infektionskrankheit und wird von einem aus Ost-Asien nach Europa eingeschleppten Schlauchpilz namens „Falsche Weiße Stengelbecherchen“ hervorgerufen.
Die winzigen Sporen werden vom Wind verbreitet, infizieren die Eschenblätter und dringen in Triebe bzw. Äste vor. Die Baumkrone stirbt ab, Stammrinde und Holz folgen. In weiterer Folge kann es auch zu einem Befall der Baumwurzeln kommen. Das Eschensterben betrifft nicht nur alte, große Bäume. Auch noch gesund aussehende Bäume können unerwartet und bereits bei geringer Belastung fallen.
Die Laubbäume versuchen durch neue Knospen dagegen anzukämpfen, meist ohne Erfolg. In wenigen Jahren kann der Baum komplett absterben. Fallen die infizierten Blätter zu Boden, entwickeln sich darauf neue Pilzkörper, die wiederum Sporen freisetzen und die Eschen in der Umgebung befallen. Der Kreislauf beginnt von vorne. MF