Wildtiere brauchen im Winter in ihrem Lebensraum auf der Nordkette viel Ruhe.
Wildtiere brauchen im Winter in ihrem Lebensraum auf der Nordkette viel Ruhe.

Aus Liebe zum wilden Tier

Für BürgerInnenanliegen rund um Wildtiere ein offenes Ohr

In Innsbruck leben neben Mensch und Haustier auch Tauben, Krähen, Füchse, Dachse, Marder, Ratten, Biber, Igel oder auch Insekten wie Wildbienen, Hornissen oder Kakerlaken. Seit heuer hat die Stadt Innsbruck mit Thomas Klestil einen eigenen Wildtierbeauftragten, der für ein ausgewogenes und gutes Zusammenleben zwischen Mensch und Wildtier in der Stadt sorgt.

Der Aufgabenbereich des ausgebildeten Wald- und Jagdpädagogen und Forstwarts ist dem Amt für Gesundheit, Markt- und Veterinärwesen zugeordnet: „Ich möchte meinen Beitrag leisten, BürgerInnen darüber aufzuklären, wie man mit Wildtieren im urbanen Bereich umgehen muss,“ erklärt Klestil: „Es geht um das friedliche Miteinander von Mensch und Tier in der Stadt. Zuallererst geht es darum, Wildtiere in Siedlungsräumen weitestgehend in Ruhe zu lassen, also sie beispielsweise nicht mit Futter anzulocken.“

Neben Kampagnen und Lokalaugenscheinen steht er telefonisch für Beratung bzw. Fragen, Wünsche und Anregungen aus der Bevölkerung zur Verfügung. Dazu gehört auch der Austausch mit Tierschutzorganisationen oder Einrichtungen wie dem Tierheim Mentlberg und dem Alpenzoo.

Zum Wohl der Tiere: Tauben und andere Vögel bitte nicht füttern.
Zum Wohl der Tiere: Tauben und andere Vögel bitte nicht füttern.

Vögel nicht füttern

Gerade über Tauben kursieren viele falsche Informationen: „Das falsche Futter – in den meisten Fällen ist das Brot – schadet den Tieren mehr, als man denkt. Es macht die Tauben krank, verändert ihren Kot und hat zur Folge, dass sie sich an Orten niederlassen, wo man sie nicht dauerhaft haben möchte“, betont der Wildtierbeauftragte. Ratten bedienen sich wiederum am liegengebliebenen Vogelfutter. Vögel, insbesondere Enten, übermäßig zu füttern ist falsch verstandener Tierschutz und – außer bei hoher Schneelage und im eigenen Garten – nicht notwendig, da sie durch die Fütterung ihren natürlichen Instinkt verlieren und faul und träge werden.

Der Wildtierbeauftragte Thomas Klestil steht für Beratung und Anfragen rund um Wildtiere in der Stadt zur Verfügung.
Der Wildtierbeauftragte Thomas Klestil steht für Beratung und Anfragen rund um Wildtiere in der Stadt zur Verfügung.

Ruhezonen am Berg beachten

Einen wichtigen Appell richtet Klestil an WintersportlerInnen betreffend die Wildruhezonen am Berg im Winter: „Wer auf einer Schitour bzw. abseits der Pisten auf Wildtiere stößt, muss sich bewusst sein, welchen Stress dies auf die geschwächten Tiere hat. Gämsen, Rehe, Hirsche lassen sich oft einschneien, um Tauwetter bzw. das Ende eines Wintereinbruchs abzuwarten. Werden sie dabei aufgeschreckt, benötigen sie viel Energie, die sie eigentlich für die Futtersuche einsetzen müssten.“ Daher sollte man sich unbedingt an die ausgewiesenen Ruhezonen halten. AS

Kontakt:

Amt für Gesundheit, Markt- und Veterinärwesen
Thomas Klestil, Wildtierbeauftragter
Telefon +43 512 5360 1184
thomas.klestil@magibk.at