
Vier Sterne für den Verkehr
Nicht nur der Weg, auch das richtige Verkehrsmittel ist das Ziel: Die Frage, wie man von A nach B kommt muss zunehmend unter dem Gesichtspunkt umweltgerechter Lösungen betrachtet werden. Internationale und heimische Klimaziele machen es notwendig, dass der Verkehr in der Stadt neu gedacht wird. Innsbruck hat diesen Weg der umweltfreundlichen Verkehrsgestaltung bereits eingeschlagen.
Städtevergleich
Der Ausbau des Straßenbahnnetzes und generell des öffentlichen Verkehrs, Investitionen in Infrastruktur wie Gehsteige, zuletzt der Beschluss des Radmasterplans: Die Bemühungen der Stadt laufen und tragen nun auch Früchte. In dem von der Umweltschutz-Organisation Greenpeace im Herbst durchgeführten Vergleich aller neun Landeshauptstädte ist Innsbruck ganz vorne mit dabei. Das sogenannte Mobilitätsranking listet unter anderem die Aufteilung des Verkehrs auf die einzelnen VerkehrsträgerInnen auf. Hier zeigt sich, dass Innsbruck nach Wien den umweltfreundlichsten Mix hat.
„Wir achten sorgfältig darauf, dass alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer in der Stadt Platz haben. Es gibt aber einhelligen Konsens darüber, dass die umweltfreundliche Fortbewegung Vorrang hat.“ (Stadträtin Uschi Schwarzl)
Österreichischer Meister
Sportlich ausgedrückt: Innsbruck ist österreichischer Meister beim gehenden Verkehr – in keiner anderen Landeshauptstadt werden mehr Wege zu Fuß zurückgelegt. Innsbruck ist auch österreichischer Meister, was den Verzicht auf das Auto betrifft: der Anteil der mit PKW zurückgelegten Wegen ist nirgendwo niedriger als in Innsbruck mit 28 Prozent. Drei von vier Wegen erledigen die InnsbruckerInnen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. „Viele Menschen wählen aus Umweltschutzgründen bewusst schadstoffarme oder schadstofffreie Fortbewegungsmittel – das Weiterkommen mit Bus, Straßenbahn, Fahrrad und zu Fuß muss aber auch bequem und leistbar sein“, erklärt Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl und verweist auf das laufend verbesserte Angebot, etwa bei den Jahrestickets der Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB).
Land vergibt Sterne für Mobilität
Gute Noten bekommt die Stadt Innsbruck auch vom Land Tirol. Alle zwei Jahre vergibt das Land gemeinsam mit dem Verein „Energie Tirol“ sogenannte Mobilitätssterne. Das System läuft analog zu Hotelsternen. Die Fortschritte der letzten Jahre und schon früher getroffene Entscheidungen, wie der Ausbau des Straßenbahnnetzes, könnten Innsbruck im Jahr 2021 den vierten Stern bringen. Ausschlaggebend dafür sind weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Situation von FußgängerInnen und RadfahrerInnen. Dazu zählen der Ausbau von Gehsteigen genauso wie die Verbesserung von Kreuzungssituationen für den Radverkehr sowie die im Masterplan Rad enthaltenen Projekte zur Verbesserung des Radwegenetzes in Innsbruck.
Innsbrucker Weg
Stadträtin Schwarzl wünscht sich, dass Innsbruck den Weg Richtung Fuß- und Radverkehrshauptstadt Österreichs weitergeht. „Mit dem Masterplan Rad haben wir erstmals ein umfassendes Konzept vorliegen, das die wichtigsten Schritte der nächsten zehn Jahre auflistet. Das ist wichtig für alle, die in Innsbruck mit dem Rad unterwegs sind. Zudem ist es gut fürs Klima, wenn wir es schaffen, noch mehr Innsbruckerinnen und Innsbrucker zum Umstieg aufs Rad zu bewegen.“ Ein vierter Mobilitätsstern des Landes Tirol würde sich auch finanziell auszahlen: Innsbruck hätte so die Chance, mehr Förderungen für die neue Infrastruktur abzuholen. WG