
Vielfalt als Ressource
Für ein gutes Miteinander braucht es jedoch nicht nur die Bereitschaft der Zugezogenen zur Integration, sondern auch das Engagement der gesamten Bevölkerung und allen voran der Politik, die den Rahmen schafft und Vielfalt als Ressource sieht. Seit 2009 bringt die in der Stadtplanung angesiedelte Integrationsstelle soziale und gesellschaftliche Themen in Stadtentwicklungsprozesse ein. Zudem initiiert und koordiniert das Referat „Strategie und Integration“ Projekte, die das Zusammenleben fördern und Teilhabe ermöglichen. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei die enge Vernetzung mit verschiedenen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Institutionen, die sich in Innsbruck im Bereich Integration engagieren.
Gegen Rassismus
Die Integrationsstelle steht unter anderem im Austausch mit ARA, der im ZeMiT (Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Tirol) angesiedelten Anlauf-, Service- und Monitoringstelle für Antirassismus-Arbeit in Tirol. Rückmeldungen von ARA zeigen, dass (Alltags-)Rassismus leider zunimmt und Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte häufig Diskriminierung erleben. Um für diese Themen zu sensibilisieren und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was Alltagsrassismus bedeutet und wie stark Menschen davon betroffen sein können, wird die Integrationsstelle 2025 darauf einen besonderen Schwerpunkt legen. Geplant sind Angebote sowohl für die breite Öffentlichkeit als auch speziell für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte.
„Vielfalt und Integration bereichern das Zusammenleben in Innsbruck und sind zentrale Anliegen der Stadt. Um Barrieren abzubauen und Teilhabe zu fördern, setzen wir auf konkrete Angebote: Von Videodolmetschen zur Unterstützung bei Sprachbarrieren über die Berufsmesse chancen:reich zur Förderung der Arbeitsintegration, bis hin zu Deutschkursen mit Kinderbetreuung – wir schaffen praxisnahe Lösungen. Auch die jährliche Tiroler Integrationsenquete bietet Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Praxis Raum, um gemeinsam über zentrale Themen der Integration zu diskutieren, konkrete ‚best practices‘ für politisch Verantwortliche mitzunehmen sowie von Beginn an vulnerable Gruppen einzubinden. So stand zum Beispiel bei der diesjährigen Enquete die Nutzung des öffentlichen Raums im Fokus. All diese Maßnahmen schaffen ein besseres Miteinander und bringen uns näher zusammen“, betont Integrationsstadträtin Janine Bex, BSc.
Innsbruck lebt von der Vielfalt seiner Menschen. Ein respektvolles und inklusives Miteinander ist zentral für eine starke Gesellschaft. Mit gezielten Maßnahmen fördern wir das Bewusstsein für Integration und setzen ein klares Zeichen gegen Diskriminierung und Rassismus. Stadträtin Janine Bex |
![]() |
Eine offene Stadtgemeinschaft
„Chancengleichheit und die uneingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sollten für alle Menschen möglich sein“, betont Mag.a Nicola Köfler, die in der Stadt Innsbruck für Integrationsfragen zuständig ist. Sie fügt hinzu: „Wir alle sind aufgefordert, uns für das Gemeinwohl einzusetzen und aktiv gegen Diskriminierung aufzutreten. Integration ist weder eine Bring- noch eine Holschuld, sondern eine gemeinsame Verantwortung.“ Dass ein Zusammenleben in Vielfalt nicht nur Herausforderungen, sondern auch Freude und Bereicherung bringen, zeigt zum Beispiel das jährliche Fest der Vielfalt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich den Termin schon jetzt vorzumerken und am Samstag, den 14. Juni 2025, beim Fest im Volkskunstmuseum mitzufeiern. MF
Rund 150 Nationen sind in Innsbruck vertreten
• Ausländische Top-Nationen (Stand 1.1.2024):
– Deutschland: 10.462
– Italien: 4.007
– Türkei: 2.831
• Antirassismus-Arbeit in Tirol:
www.zemit.at/projekte/aratirol-antirassismusarbeit-tirol
Integrationsstelle
Referat Strategie und Integration
Tel.: +43 512 5360 8200
E-Mail: post.stadtplanung@innsbruck.gv.at
Web: www.innsbruck.gv.at/integrationsstelle