Themen des Stadtsenates vom 9. März 2022

• Digitales Recruiting-System • Emile-Béthouart-Steg wird restauriert • Realisierungswettbewerb für Campus Arzl • Betreutes Wohnen und städtische Wohnungen auf Hungerburg • Univ.-Prof.in Dr.in Pissarek-Hudelist-Platz • Sechs Reliefs des Goldenen Dachls für Verleih gesperrt
 

Digitales Recruiting-System

Ein hoher personeller und administrativer Aufwand für die Abwicklung von Bewerbungen macht die Einführung eines digitalen Recruiting-Systems im Amt für Personalwesen erforderlich. „Steigende Anforderungen hinsichtlich des Datenschutzes und die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) stellen das Amt für Personalwesen vor eine Vielzahl an Herausforderungen, welche ohne ein modernes digitales Recruiting-System nicht mehr bewältigbar sind“, betont Bürgermeister Georg Willi. „Mit der Implementierung eines digitalen Systems zur Verwaltung von Bewerbungsakten wird nicht nur die Einhaltung der DSGVO gefördert, es werden auch papierbasierte Schritte abgelöst und die manuellen Kontrollmechanismen reduziert“, weist Willi auf die Vorteile des Systems hin. In einem ersten Schritt wird nun die Implementierung des Recruiting-Systems als Insellösung durchgeführt. Die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG  (IKB) wird mit einem Consulting-Pool zum Gesamtpreis von rund 131.000 Euro beauftragt. Dem stimmte der Stadtsenat einstimmig zu.

 

Emile-Béthouart-Steg wird restauriert

Der Emile-Béthouart-Steg wurde im Jahr 1873 errichtet und steht unter Denkmalschutz. Da die beiden Pfeiler und Widerlagermauern partielle Schäden in der Verfugung sowie verstärkten organischen Bewuchs aufweisen, wird der stark frequentierte Fuß- und Radübergang in der Zeit von Mitte Februar bis Mitte Mai 2022 restauriert. Mit einstimmigem Beschluss des Stadtsenats wurde nun auch der naturschutzrechtlichen Bewilligung zugestimmt, weil die Beeinträchtigungen für den Lebensraum, den Erholungswert und die Artenvielfalt aufgrund der kurzen Bauzeit als gering bzw. vernachlässigbar einzustufen sind.

 

Realisierungswettbewerb für Campus Arzl

Der Bedarf am Standort Arzl für Kindergarten und Volksschule steigt bereits seit Jahren. Im Bereich der Volksschule gibt es eine zunehmende Nachfrage nach Ganztagsschulplätzen, weil immer mehr Eltern das städtische Tagesheimangebot in Verbindung mit einem Mittagstisch in Anspruch nehmen möchten. Durch die rege Bautätigkeit im Stadtteil wird diese Situation weiter verschärft. „Die Erweiterung von Kindergarten und Volksschule in Arzl ist daher ein wichtiges Projekt“, betont die zuständige Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. „Der Stadtsenat hat dem Kauf zweier Grundstücke in Arzl bereits zugestimmt. Konkret wird damit das Areal des Kindergartens und der Volksschule in dem Stadtteil um knapp 2.000 Quadratmeter erweitert.“ Im Zuge eines Realisierungswettbewerbs ist es erforderlich, die beiden Grundstücke in die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) einzubringen und mit der neuen Widmung als Vorbehaltsfläche für Volksschule und Kindergarten zu versehen. Die Kosten für den Architekturwettbewerb betragen rund 60.000 Euro. Der Stadtsenat nahm den Antrag einstimmig an und legt ihn dem Gemeinderat zur weiteren Beschlussfassung vor.

 

 

Betreutes Wohnen und städtische Wohnungen auf Hungerburg

Die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), eine 100-Prozent-Tochter der Stadt Innsbruck, wird auf der Parkfläche am alten Steinbruch Hungerburg wohnbaugefördertes betreutes Wohnen und städtische Wohnungen für Familien realisieren. Im Zuge des Projekts sollen auch ein Kindergarten und eine Kinderkrippe mit insgesamt drei Gruppen geschaffen werden. Darüber hinaus sind ein Nahversorger und circa 130 Tiefgaragenstellplätze geplant. Der Stadtsenat sprach sich einstimmig dafür aus, die IIG mit der Durchführung eines Architekturwettbewerbs zur Bebauung im Eigentum der Stadt stehenden Fläche durchzuführen. Die Kosten dafür belaufen sich auf circa 175.000 Euro. Der Baubeginn ist für Mitte 2024 geplant. Der Antrag wird in weiterer Folge dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

Univ.-Prof.in Dr.in Pissarek-Hudelist-Platz

Mit einhelligem Beschluss des Stadtsenats wird der Bereich nördlich des Verbindungsweges von der Volksschule Innere Stadt zur Prof.-Franz-Mair-Gasse in Erinnerung an die erste Dekanin „Univ.-Prof.in Dr.in Pissarek-Hudelist-Platz“ benannt. Die ausgezeichnete Wissenschaftlerin und Theologin (1932 bis 1994) war weltweit die erste Frau, die Dekanin einer katholisch-theologischen Fakultät einer Universität wurde. „Im Bereich der Theologie arbeitete sie vor allem zu Frauenthemen und gilt bis heute als wichtige Vertreterin der feministischen Theologie“, fügen die zuständige Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl und Frauenstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr unisono hinzu. Der Antrag wird in weiterer Folge dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt.

 

Sechs Reliefs des Goldenen Dachls für Verleih gesperrt

In der Vergangenheit gingen die Original-Reliefs des Goldenen Dachls bereits mehrfach auf Reisen. Die achtzehn kunstvoll aus Sandstein gehauenen Reliefs waren 2018/19 bei einer Ausstellung in New York zu sehen, ein weiteres Relief wurde 2021/22 bei einer Ausstellung im Belvedere Wien gezeigt. Zahlreiche weitere Anfragen für die Leihe dieser wertvollen Kunstwerke sind zu erwarten. Sechs der Original-Reliefs, darunter die zwei einzigen Darstellungen mit Kaiser Maximilian I., werden in der Dauerausstellung im Museum Goldenes Dachl präsentiert. „Da der äußerst empfindliche Sandstein bei jeder Abnahme und Neumontage, trotz größter Sorgfalt, ein wenig abbröselt, und auch beim Transport Schäden nicht auszuschließen sind, werden die sechs Reliefs auf der oberen Brüstung des Erkers künftig für den Verleih gesperrt“, erklärt Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl. Die anderen zwölf Reliefs sind gut verpackt im Depot in der Feldstraße untergebracht. Sie können für die Dauer von maximal drei Monaten an renommierte internationale Museen verliehen werden, sofern die besonderen Sicherheitsstandards und alle konservatorisch nötigen Maßnahmen eingehalten werden. Dafür sprach sich der Stadtsenat einstimmig aus.MD

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