
Rossau kommt in Bewegung
Mitreden, teilhaben und sich einbringen – frei nach diesem Motto lockte die Auftaktveranstaltung der Standortoffensive viele Interessierte in den Mehrzwecksaal Olympisches Dorf. Beim Standortforum #1 wurden die UnternehmerInnen und MitarbeiterInnen aus der Rossau sowie interessierte BürgerInnen über den Planungsprozess informiert. Ziel des vom Amt für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration und vom Referat für Wirtschaft und Tourismus organisierten Prozesses ist es, die Rossau zum attraktivsten und größten Gewerbegebiet Westösterreichs weiterzuentwickeln.
Eine Frage der Perspektive
Wirtschaftsstadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer sieht in der Weiterentwicklung der Rossau eine große Chance, um den Wirtschaftsstandort Innsbruck langfristig attraktiver zu machen: „Primär war uns wichtig, dass wir die Sorgen und Probleme der Unternehmerinnen und Unternehmer bzw. der arbeitenden Menschen im Detail anhören konnten. Innsbrucks größtes Gewerbe- und Handelsgebiet braucht eine langfristige Zukunftsperspektive.“
Rasante Rossau-Entwicklung
Die ehemals landwirtschaftlich genutzte Rossau entstand als Gewerbegebiet in den 1960er-Jahren. Als erster größerer Betrieb siedelte sich der Milchhof Innsbruck 1963 in der Valiergasse an. Seit den 1980er-Jahren kamen zu dem klassischen Industrie- und Gewerbegebiet vermehrt Handels- und Dienstleistungsbetriebe hinzu. Bekannt ist die Rossau aber auch für den Baggersee, ein beliebtes Freizeitgebiet, das von der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG betrieben wird. Heute werden am Standort Rossau jährlich rund 15 Millionen Euro erwirtschaftet, was rund 25 Prozent des gesamten städtischen Wirtschaftsaufkommens entspricht. Rund 10.000 Beschäftigte sind in 800 Betriebs- und Produktionsstätten in der Rossau tätig.
Raum für Gespräche
Mit der Abwicklung der Standortoffensive Rossau betraut ist ein interdisziplinäres Planungsteam unter dem Lead des Wiener Büros RAUMPOSITION, das Stadtentwicklungsprojekte in der Bundeshauptstadt Wien und zahlreichen Städten und Gemeinden begleitet hat. Geschäftsführerin DI Daniela Allmeier weiß aus eigener
Erfahrung, was bei derartigen Prozessen am wichtigsten ist: Im Zuge der Standortoffensive sollen sowohl kurzfristig zu setzende Maßnahmen als auch eine mittel- und langfristige Strategie erarbeitet werden. Weitere Termine zum Austausch finden im Herbst statt und sind derzeit in Planung.
„Die Rossau ist für die Stadt ein enorm wichtiger finanzieller und wirtschaftlicher Faktor. Deshalb wollen wir den Standort zukunftsfit machen.“ (Stadträtin Christine Oppitz-Plörer)
Unternehmen reden mit
Einer, der die Mitsprachemöglichkeit nutzt, ist Dieter Unterberger. Dem Geschäftsführer der Unterberger Gruppe ist vor allem der Verkehr ein Anliegen. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen
sich eine bessere Anbindung an das Öffinetz, damit nicht alle mit dem Auto fahren müssen.“ Das sieht auch Markus Dax, Geschäftsführer der STEKA Werke, so: „Wir wollen die Vielfalt der Unternehmen und
die attraktiven Arbeitsplätze in der Rossau erhalten. Deshalb bringen wir uns gerne bei der Standortoffensive ein und hoffen auf Verbesserungen “ STEKA hat rund 60 MitarbeiterInnen und produziert keramische Isolierteile, die vorwiegend in der Lichttechnik, Elektrowärmetechnik und Installationstechnik eingesetzt werden.
Wie geht es weiter?
Nächster Schritt auf dem Weg zum Entwicklungskonzept ist eine Onlineumfrage, die Mitte September startet und bis Mitte Oktober läuft. Wichtig ist für die Stadt, dass neben dem Verkehr auch im Bereich Energie kurz-, aber auch langfristig Maßnahmen erarbeitet werden. Mögliche Ansätze, um die Energieeffizienz im Stadtteil zu verbessern, sind etwa die Nutzung von Flachdächern für Photovoltaikanlagen und der Aufbau von Energiegemeinschaften. Weitere Themenschwerpunkte neben Mobilität und Energie sind der öffentliche Raum und die städtebauliche Entwicklung des Gebiet.
Onlineumfrage
Ab Mitte September sind UnternehmerInnen, Mitarbeitende sowie interessierte BürgerInnen gefragt: Eine Onlineumfrage zu den Themen Verkehr, Arbeitsalltag und anderen Schwerpunkten wird als Basis für weitere Gespräche und Maßnahmen herangezogen. Die Ergebnisse fließen auch in die Bestandsund Bedarfsanalyse ein. WG