Energiesparen ist aktueller denn je, die Stadt Innsbruck hat im Rahmen von SINFONIA bereits viel erreicht.
Energiesparen ist aktueller denn je, die Stadt Innsbruck hat im Rahmen von SINFONIA bereits viel erreicht.

SINFONIA bringt messbare Energie-Einsparung

Im Schnitt 77 Prozent Reduktion bei Heizwärme

Innsbruck kann mittlerweile ein über die Stadtgrenzen hinaus Aufsehen erregendes Potpourri an echten Vorzeigeprojekten vorweisen, SINFONIA ist eines davon. Im Rahmen des EU-Projekts „SINFONIA“ wurden in Innsbruck und Bozen von 2014 bis 2020 großflächige Sanierungen an Wohn- und Schulgebäuden durchgeführt.

In Innsbruck beteiligten sich die beiden Wohnbaugesellschaften Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) und Neue Heimat Tirol (NHT) an der Sanierungsstrategie. Wissenschaftlich begleitet wurde diese laufend von der Universität Innsbruck und vom Passivhaus Institut (PHI) begleitet. Ende November wurden vom PHI 13 Zertifikate als Belege für den erfolgreichen Abschluss von Sanierungsprojekten an die IIG und die NHT übergeben.

Neben der thermischen Sanierung der Gebäudehülle samt Fenstertausch wurden im Rahmen des Projektes vor allem zentrale und dezentrale mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung eingebaut. Zudem wurden eklatante Wärmebrücken durch neue, vorgesetzte Balkone beseitigt.

Das gemeinsam mit dem PHI durchgeführte Monitoring über die tatsächlichen Verbrauchsdaten zeigt, dass im Durchschnitt 77 Prozent der Heizwärme eingespart werden konnten. Sofern sämtliche Sanierungsschritte der schrittweisen Renovierung umgesetzt werden, liegt das Potenzial sogar bei 85 Prozent.

„Wir freuen uns, dass wir in Zeiten, in denen Energie ein so großes Thema ist, die Ergebnisse des Monitorings präsentieren können. Bei allen im Rahmen des Projekts in Innsbruck sanierten Wohngebäuden handelt es sich um geförderte Wohnungen. Damit rechnen sich die Maßnahmen für viele Innsbruckerinnen und Innsbrucker aktuell besonders“, betont Bürgermeister Georg Willi und führt weiter aus: „Auch in Zukunft werden wir die größte Herausforderung in Bezug auf die Energieeffizienz bei den Bestandsobjekten haben.“

Die Projektbeteiligten freuen sich gemeinsam mit Bürgermeister Georg Willi, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, NHT-Geschäftsführer Markus Pollo und Laszlo Lepp vom PHI über den positiven Abschluss des Sanierungsprogramms SINFONIA.
Die Projektbeteiligten freuen sich gemeinsam mit Bürgermeister Georg Willi, IIG-Geschäftsführer Franz Danler, NHT-Geschäftsführer Markus Pollo und Laszlo Lepp vom PHI über den positiven Abschluss des Sanierungsprogramms SINFONIA.

Schrittweises Sanieren ist der Schlüssel

Die Gebäude in Innsbruck wurden in bewohntem Zustand saniert. Deshalb wurde die schrittweise Sanierung bis hin zur Passivhaus-Zertifizierung gewählt. Nach einem umfassenden Sanierungsplan erfolgte damit die stufenweise thermische Ertüchtigung der Gebäude zu energieeffizienten, komfortablen Bauten. Mit jedem Sanierungsschritt erhöht sich der Komfort erheblich, denn beim Energiesparen muss man keinesfalls auf Komfort verzichten. Ganz im Gegenteil: Einsparung bei der Heizwärme und Erhöhung der Behaglichkeit sind im Passivhaus gleichzeitig möglich.

„Ich möchte mich bei den vielen Mieterinnen und Mietern, die der Sanierung zugestimmt haben, bedanken. Sie müssen laut Schutz der Mieterinnen und Mieter einbezogen werden und auch nur mit ihnen gemeinsam können wir als Wohnbauträgerinnen zukünftige Sanierungsprojekte umsetzen“, so IIG- Geschäftsführer Dr. Franz Danler.

Die Schulgebäude wurden in einem ersten Schritt schon auf den vom PHI definierten so genannten „EnerPHit“-Standard (= Sanierung mit Passivhaus-Komponenten) gebracht.

„Die klimafitte Sanierung von Gebäuden stellt nicht nur technisch und handwerklich, sondern auch kostenseitig die aktuell größte Herausfordung am Bausektor dar. Der finanzielle Beitrag der EU war wichtig und ermöglichte erst die hocheffiziente Ertüchtigung unserer NHT-Bestandsgebäude. Um die in SINFONIA gewonnen Erkenntnisse über Innsbruck hinaus in großem Maßstab zur Anwendung zu bringen, fehlt in Österreich zur Zeit leider ein ausreichender Förderrahmen. Nicht zuletzt muss eine energetische Sanierung aber auch den Mieter überzeugen und wieder zeitgemäßes Wohnen ermöglichen! Nur ein gebautes und gelebtes Sanierungs-Gesamtkonzept ist wirklich nachhaltig“, so NHT-Geschäftsführer DI Mag. Markus Pollo.

„Wir müssen nichts Neues erfinden, sondern die verfügbaren Konzepte konsequent umsetzen: Das Passivhaus-Konzept ist eine erprobte Lösung, um den Energiebedarf bei Gebäuden deutlich zu senken und das Klima zu schützen. SINFONIA zeigt, dass großflächige Sanierungen mit hoher energetischer Qualität funktionieren. Die Messungen bestätigen den Erfolg“, erklärt Dipl.-Ing. Laszlo Lepp vom Passivhaus Institut in Innsbruck und gleichzeitig Betreuer der Innsbrucker SINFONIA-Projekte.

Zahlen, Daten, Fakten

Allein in Innsbruck sanierten die beiden Bauträgerinnen im Rahmen von SINFONIA 33 Gebäude mit rund 66.000 Quadratmetern Wohnfläche, darunter ein Quartier mit 16 Gebäuden sowie zwei Schulen. Die nunmehr sanierten Altbauten stammten aus den Jahren 1940 bis 1960. Ein Großteil der insgesamt 716 Wohneinheiten konnten während der SINFONIA-Laufzeit saniert werden.

Weitere Informationen

PM des Passivhaus Instituts: LINK
Passivhaus Austria: https://passivhaus-austria.org/de/news/2022/12/01/sinfonia-sanierungen-innsbruck-zertifikats%C3%BCbergabe/