Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr (hinten links), Rektor der Medizinischen Universität Gert Mayer (hinten rechts) und Patrizia Stoitzner, Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Med-Uni Innsbruck, freuen sich mit den diesjährigen PreisträgerInnen Ivan Lechner, Marina Schapfl, Simone Pelizzari, Theresa Hautz-Neunteufel und Stefan Salchner.
Vizebürgermeisterin Elisabeth Mayr (hinten links), Rektor der Medizinischen Universität Gert Mayer (hinten rechts) und Patrizia Stoitzner, Vizerektorin für Forschung und Internationales an der Med-Uni Innsbruck, freuen sich mit den diesjährigen PreisträgerInnen Ivan Lechner, Marina Schapfl, Simone Pelizzari, Theresa Hautz-Neunteufel und Stefan Salchner.

Stadt Innsbruck würdigt Forschende der Medizin-Uni

Wissenschaftspreis für exzellente medizinische Forschung vergeben

(IKM) Im Rahmen eines feierlichen Festakts in der Stadtbibliothek wurden am 30. Oktober 2025 fünf Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck mit dem Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung 2025 ausgezeichnet. Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Preis wird jährlich für herausragende wissenschaftliche Publikationen vergeben und unterstreicht den hohen Stellenwert von Forschung und Innovation in der Tiroler Landeshauptstadt.

„Die Preisträgerinnen und Preisträger repräsentieren eindrucksvoll die Vielfalt und Exzellenz der Innsbrucker Wissenschaftslandschaft“, betont Vizebürgermeisterin Mag.a Elisabeth Mayr anlässlich der Preisverleihung. „Mit ihren Forschungsarbeiten leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Medizin – von der Grundlagenforschung bis zur klinischen Anwendung – und stärken Innsbruck als international anerkannten Wissenschaftsstandort.“

Die PreisträgerInnen 2025


Dr.med.univ. Ivan Lechner, PhD

Universitätsklinik für Innere Medizin III, Kardiologie & Angiologie

Für seine Publikation „Impact of COVID-19 pandemic restrictions on ST-elevation myocardial infarction: a cardiac magnetic resonance imaging study“ (European Heart Journal, 2022) wurde Dr. Ivan Lechner ausgezeichnet. Seine Forschungsarbeit zeigt, wie sich pandemiebedingte Einschränkungen auf die Behandlung von HerzinfarktpatientInnen ausgewirkt haben. Mithilfe moderner Magnetresonanztomographie konnte er nachweisen, dass sich während der COVID-19-Pandemie nicht nur die Zahl der behandelten Herzinfarkte verringerte, sondern auch die Schwere der Herzmuskelschäden bei den PatientInnen zunahm – ein Befund, der wichtige Rückschlüsse für die kardiologische Notfallversorgung in Krisenzeiten erlaubt. Lechner absolvierte das Studium der Humanmedizin und das Clinical PhD-Programm „Cardiovascular Medicine“ an der Medizinischen Universität Innsbruck, wo er derzeit als Assistenzarzt tätig ist. Er ist Autor von über 50 Fachpublikationen im Bereich der kardiovaskulären Bildgebung und wurde bereits mehrfach für seine wissenschaftlichen Leistungen ausgezeichnet – unter anderem mit dem Award of Excellence des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung.

Simone Pelizzari, MSc, PhD

Institut für Physiologie

Mit seiner Arbeit „CaV1.1 voltage-sensing domain III exclusively controls skeletal muscle excitation-contraction coupling“ (Nature Communications, 2024) identifiziert Dr. Simone Pelizzari eine einzelne Domäne des Calciumkanals CaV1.1 als entscheidend für die Kopplung von elektrischer Erregung und Muskelkontraktion – ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der molekularen Grundlagen der Muskelphysiologie. Der gebürtige Italiener studierte Biologie und Neurobiologie an der Universität Pavia und forscht seit 2020 an der Medizinischen Universität Innsbruck. Seine Forschung verbindet Elektrophysiologie und Strukturbiologie, um die Funktion von Ionenkanälen besser zu verstehen. Pelizzari wurde mehrfach international ausgezeichnet, unter anderem mit einem Poster Award und Travel Award der Biophysical Society sowie dem Poster Competition Award der renommierten Gordon Research Conference.

Dr.in Marina Schapfl, MSc, PhD

Institut für Entwicklungsimmunologie

Die Innsbrucker Nachwuchswissenschafterin erhielt die Auszeichnung für ihre Publikation „Centrioles are frequently amplified in early B cell development but dispensable for humoral immunity“ (Nature Communications, 2024). Ihre Arbeit trägt wesentlich zum Verständnis der Rolle von Zentriolen in der Immunzellentwicklung bei. Sie zeigte, dass Immunzellen während ihrer Reifung zeitweise über eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Zellorganellen – den sogenannten Zentriolen – verfügen, ohne dass dies ihre Funktion beeinträchtigt. Diese Erkenntnis liefert neue Einblicke in die Stabilität und Anpassungsfähigkeit des Immunsystems und könnte langfristig zum besseren Verständnis bestimmter Immunerkrankungen beitragen. Schapfl studierte Molekulare Medizin an der Medizinischen Universität Innsbruck und forschte im Rahmen ihres PhD-Programms „Cellular Basis of Disease“ unter der Betreuung von Univ.-Prof. Andreas Villunger. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert sie sich auch in der Organisation des jährlichen Life Science PhD Meetings und in der Vertretung der Studierenden an der Medizinischen Universität Innsbruck.

Assoz. Prof.in Priv.-Doz. Dr.med.univ. Theresa Hautz-Neunteufel, PhD

gemeinsam mit

Assistenzprofessor Dr. Stefan Salcher, MSc, PhD

Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie

Für ihre gemeinsame Publikation „Immune cell dynamics deconvoluted by single-cell RNA sequencing in normothermic machine perfusion of the liver“ (Nature Communications, 2023) wurden Theresa Hautz-Neunteufel und Stefan Salcher ausgezeichnet. Die Arbeit liefert neue Einblicke in die Immunzellveränderungen bei der ex-vivo-Perfusion von Spenderorganen und eröffnet neue Perspektiven für die Verbesserung von Transplantationsergebnissen.

Durch die Anwendung modernster Einzelzell-RNA-Sequenzierung gelang es dem Forschungsteam, die komplexen Immunprozesse während der Leberkonservierung im Detail sichtbar zu machen. Diese Erkenntnisse tragen dazu bei, Organabstoßungen besser zu verstehen und künftig Strategien zur Optimierung der Organerhaltung vor einer Transplantation zu entwickeln. Theresa Hautz-Neunteufel leitet das organLife Laboratory an der Medizinischen Universität Innsbruck und ist Associate Professorin für Transplantationsforschung. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf Organerhaltung und Immunmodulation. Stefan Salcher ist Tenure-Track-Professor für „Precision Oncology“ an der Universitätsklinik für Innere Medizin V und forscht zu Tumor- und Immunzell-Dynamiken mittels Einzelzelltechnologien. Beide ForscherInnen wurden in den vergangenen Jahren mehrfach national und international ausgezeichnet.

Ausschreibung und Vergabe

Der mit Gemeinderatsbeschluss vom 22. März 1979 ins Leben gerufene Preis wird seit 2006 jeweils in einem Jahr an die Medizinische Universität Innsbruck sowie in den beiden darauf folgenden Jahren an die Leopold-Franzens-Universität in den Sparten Geisteswissenschaft und Naturwissenschaft vergeben. Die jeweilige Universität führt die Ausschreibung durch und schlägt die PreisträgerInnen vor. Die Stadt Innsbruck möchte damit junge NachwuchsforscherInnen würdigen. Der zur Verfügung gestellte Betrag von insgesamt 20.000 Euro kann für eine Forschungsarbeit vergeben, aber auch – wie heuer – auf mehrere PreisträgerInnen aufgeteilt werden.

Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/preise. MF

In der Stadtbibliothek wurden Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck mit dem Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung 2025 ausgezeichnet. Im Bild (v. l.): Marina Schapfl, Ivan Lechner, Theresa Hautz-Neunteufel und Stefan Salchner sowie Simone Pelizzari.
In der Stadtbibliothek wurden Forscherinnen und Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck mit dem Preis der Landeshauptstadt Innsbruck für wissenschaftliche Forschung 2025 ausgezeichnet. Im Bild (v. l.): Marina Schapfl, Ivan Lechner, Theresa Hautz-Neunteufel und Stefan Salchner sowie Simone Pelizzari.