
Standortoffensive Rossau geht in die Umsetzung
(IKM) Vom „Wilden Osten“, der seit den 1960er-Jahren unstrukturiert gewachsen ist, bis hin zum größten städtischen Wirtschaftsgebiet, das an seine Grenzen stößt. Um die Rossau, den wirtschaftlich stark genutzten Stadtteil im Osten Innsbrucks zum attraktivsten Standort Westösterreichs weiterzuentwickeln, wurde im Juni 2022 ein breit angelegter Planungsprozess gestartet. Das Konzept, mit dem dies gelingen soll, liegt nun vor. Unter dem Titel „Standortoffensive Rossau – Entwicklungsstrategie für ein zukunftsfähiges Wirtschaftsquartier“ wurde das Standortkonzept am Freitag, 21. Juni 2024, von städtischen VertreterInnen gemeinsam mit Verantwortlichen des Planungsteams und der Steuerungsgruppe vor Ort den Wirtschaftstreibenden und Beschäftigten präsentiert und diskutiert.
In einem intensiven, zweijährigen Prozess haben die Ämter Immobilien, Wirtschaft und Tourismus sowie Stadtplanung, Mobilität und Integration einen Zukunftsplan für die Rossau entwickelt. Unter Einbindung und aktiver Mitarbeit von UnternehmerInnen, Beschäftigten sowie ExpertInnen wurden dank der guten Vorarbeiten in der vergangenen Gemeinderatsperiode umsetzbare Maßnahmen erarbeitet, die von allen mitgetragen werden. Um diese kurz-, mittel- und langfristigen Ziele bestmöglich zu unterstützen, wird ein Quartiersmanagement in der Rossau geschaffen. Angesiedelt ist das vorerst auf drei Jahre angelegte Pilotprojekt als erweitertes Geschäftsfeld der Innsbruck Marketing GmbH (IMG).
„Die Standortoffensive stellt einen Meilenstein in der Stadtentwicklung dar. Die Bedürfnisse von 1.000 Betrieben und rund 13.000 Beschäftigten standen von Anfang an im Fokus eines aufwändigen Prozesses“, betonte Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc im Rahmen einer Abschlussveranstaltung der Standortoffensive in der Rossau. „Zudem freue ich mich, dass wir das Land und die Wirtschaftskammer Tirol für eine Kooperation zur Errichtung und Förderung eines Quartiersmanagements gewinnen konnten. Diese Zusammenarbeit ist ein starkes Signal, dass wir uns gemeinsam für eine planvolle, nachhaltige Entwicklung der Rossau einsetzen, die bald sichtbar sein soll.“

„Nur gemeinsam können wir die Rossau zu einem zukunftsfähigen Wirtschaftszentrum ausbauen“, strich Wirtschaftsstadträtin Mag.a Mariella Lutz hervor: „Nach einer kontinuierlichen Entwicklung dieses Wirtschaftsgebietes müssen nun die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass sich auch künftig unternehmerisches Agieren optimal entfalten kann. Das vorliegende Konzept soll daher für alle Stakeholder als Basis für eine erfolgreiche Weiterentwicklung zu einem innovativen, attraktiven und klimafitten Wirtschaftsgebiet dienen.“

Von der Strategie bis zur Marke
In der ersten Phase des breit angelegten Entwicklungsprozesses wurden die größten Herausforderungen und Handlungsbedarfe erhoben. Außerdem holten die ExpertInnen umfassende Daten und Informationen ein, die wichtige Erkenntnisse für die nächsten Planungsschritte lieferten. Das Jahr 2023 stand dann ganz im Zeichen der Konzepterstellung, um einen tragfähigen Zukunftsplan für den Standort Rossau zu entwickeln.
Die Herausforderung ist es nun, Flächenverfügbarkeiten für die wirtschaftliche Entwicklung bereitzustellen, dabei aber gleichzeitig stadträumliche und planerische Qualitäten sicherzustellen und langfristig einzufordern. Die Stadt Innsbruck hat es sich daher zum Ziel gesetzt, zukünftig eine gesamthafte räumliche und wirtschaftliche Entwicklung des Wirtschaftszentrums Rossau zu forcieren. Das vorliegende Standortentwicklungskonzept Rossau umfasst Leitlinien für die Absicherung des Bestandsquartiers, die Weiterentwicklung des Wirtschaftszentrums und die Ansiedlung neuer Unternehmen.
„Das zukunftsweisende Entwicklungskonzept beinhaltet im Sinne einer ‚Stadt der kurzen Wege‘ sichere Fuß- und Radverbindungen, die bessere Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln und auch qualitätsvolle Aufenthaltsbereiche. Klimafitte und kühlende Bereiche – gestaltet als öffentliches Wohnzimmer – mit mehr Bäumen und Grünflächen leisten einen Beitrag zu einer nachhaltigen Raumentwicklung – sowohl für die Kundinnen und Kunden als auch die arbeitende Bevölkerung“, erklärte die für Stadtplanung zuständige Stadträtin Janine Bex, BSc.

Bisher wurde die Rossau weder nach innen noch von außen als zusammenhängendes und funktional verknüpftes Wirtschaftsgebiet wahrgenommen“, heißt es unter anderem im Projektbericht, den die Ämter Immobilien, Wirtschaft und Tourismus sowie Stadtplanung, Mobilität und Integration erarbeitet haben. „Deshalb soll das Quartiersmanagement unter anderem die Entwicklung einer Marke für den Wirtschaftsstandort Rossau unterstützen und sich proaktiv, etwa im Rahmen von breiter Öffentlichkeitsarbeit, zur Verbesserung der Außenwahrnehmung als gemeinsamer Wirtschaftsstandort einbringen“ führte Mag.a Heike Kiesling, Geschäftsführerin der Innsbruck Marketing GmbH (IMG) weiter aus.

Gemeinsamer Prozess
Extern wurde die Standortoffensive Rossau von drei Planungsbüros fachlich begleitet, das Planungsbüro „Raumposition“ mit Sitz in Wien und Innsbruck leitete und koordinierte den Prozess. „Das große Interesse an verschiedenen Dialog-Veranstaltungen und Workshops hat gezeigt, wie wichtig die Standortoffensive Rossau und auch die Einbindung der lokalen Akteure sind“, erläuterte Dipl.-Ing.in Daniela Allmeier von „Raumposition“. „Zentraler Anspruch war es, die Standortoffensive Rossau stark aus dem Quartier heraus zu denken und hier kommt den ansässigen Unternehmen und Einrichtungen eine tragende Rolle zu.“

„Wir freuen uns über die gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten“, bedankten sich Mag. Markus Dax, Geschäftsführer der STEKA Werke und Mag. Dieter Unterberger, Geschäftsführer der Autowelt Unterberger: „Als Unternehmer sehen wir in der Standortoffensive eine große Chance, um das verkehrsstarke Gebiet zu entlasten und Innsbrucks größtem Gewerbe- und Handelsgebiet eine langfristige Zukunftsperspektive zu geben.“ MD