Hinter Jakob Mödlingers schillernden Fassaden von Social Media und Vernetzung lauern Unbehagen und Ängste. Die Ausstellung „Just Make Me a Computer“ ist bis 3. Juni in der Galerie Plattform 6020 zu sehen.
Hinter Jakob Mödlingers schillernden Fassaden von Social Media und Vernetzung lauern Unbehagen und Ängste. Die Ausstellung „Just Make Me a Computer“ ist bis 3. Juni in der Galerie Plattform 6020 zu sehen.

Galerie Plattform 6020: Jakob Mödlinger

Ausstellung „Just Make Me a Computer“ bis 3. Juni

Von 13. April bis 3. Juni ist in der städtischen Galerie Plattform 6020 (Amraser Straße 2, Erdgeschoß) die Ausstellung „Just Make Me a Computer“ von Jakob Mödlinger zu sehen. Die Ausstellung wird am Mittwoch, 12. April, um 19.00 Uhr eröffnet.

Zur Ausstellung
Die Ausstellung Just Make Me a Computer zeigt eine malerisch grafische Auseinandersetzung mit der Rolle des Individuums in einer sich virtualisierenden Gesellschaft. In Anbetracht der steigenden Tendenz, Identität im virtuellen Raum zu fassen, werfen Jakob Mödlingers Arbeiten kritische Fragen zur Begreifbarkeit des Selbst im Kontext heutiger technischen Entwicklungen auf. Behandelt wird eine Gegenwart, die als Zeit des Wandels vom Organischen zum Technischen, vom Analogen zum Digitalen, vom Menschen auf dem Weg zum Computer verstanden wird; einer Entwicklung, deren Ende in der Untrennbarkeit dieser beiden Instanzen liegt. Unbehagen und Ängste lauern hinter schillernden Fassaden von Social Media und Vernetzung, welche Jakob Mödlinger durch die Verwendung von Pastelltönen in der Farbgebung in Kombination mit impulsiver Malweise widerspiegelt. Klassisches Schönheitsempfinden wird durch einen ästhetischen Kontrast zwischen Idylle und Zerfall in einen vergänglichen, gar morbiden Kontext gestellt.

Klammernd an der bewährten künstlerischen Ausdrucksform der Malerei, des analogen Bildes, findet sich das Individuum in einem verzerrten Raum des nicht mehr völlig Reellen und noch nicht gänzlich Virtuellen wieder, welcher eine Anpassung oder Neugestaltung alter Ideen und Werte fordert. Glückseligkeit durch Algorithmen, Entblößung in der Transparenz des Internets, Fetischisierung von Daten und Perversion alter Ideale bilden Beispiele unzureichender Antworten auf die Forderungen der neuen Welt, die sich in den Arbeiten von Jakob Mödlinger kritisch ironisierend dargestellt wiederfinden.

Just Make Me a Computer konfrontiert BetrachterInnen mit Fragen zur Symbiose von der Kurzlebigkeit des Menschen und der Unendlichkeit des Internets und proklamiert ein Ende dieser verwirrenden Episode des „Nicht Mehr“ und „Noch Nicht“ durch Hingabe zur Einswerdung mit dem Computer.

Zum Künstler

Jakob Mödlinger (geb. 1997 in St. Johann i.T.) studiert Bildnerische Erziehung in Innsbruck an der Universität Mozarteum Salzburg unter der Leitung von Elisabeth Schmirl und Doris Moser. 2022 besuchte er den Kurs Painting Pictures von Francis Ruyter an der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst in Salzburg. Im Laufe seiner Ausbildung beteiligte sich Jakob Mödlinger in diversen Gruppenausstellungen und kuratierte einen Artist-Talk im Rahmen des Events OPEN KOJEN an der Bildnerischen in Innsbruck.

Reihe „Kunst am Mittwoch“
Das „Atelier 6020 kids. Gelatine-Drucke leicht gemacht“ am 26. April von 15.00 bis 16.30 Uhr ist eine Kreativ-Werkstatt für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Um Anmeldung bis 24. April per E-Mail an post.bildende.kunst@innsbruck.gv.at wird gebeten.

Am 10. Mai von 17.45 bis 18.45 Uhr unterhält sich Kunstvermittlerin Angelika Schafferer in „Vertiefen. Künstler im Gespräch“ mit Jakob Mödlinger über die Ausstellung. Dazu ist keine Anmeldung erforderlich.

Die Öffnungszeiten der Galerie
Mo. und Di. 14.00-19.00 Uhr, Mi. bis Fr. 10.00-19.00 Uhr, Samstag 10.00-17.00 Uhr. An Sonn- und Feiertagen geschlossen. Weitere Informationen unter:
https://stadtbibliothek.innsbruck.gv.at/de/plattform-6020/aktuell/63-0.html

Kontakt und Informationen
Referat Bildende Kunst und Kulturprojekte
Mag. Natalie Pedevilla
Telefon +43 512 5360 1651
post.bildende.kunst@innsbruck.gv.at

"Just Make Me a Computer" konfrontiert BetrachterInnen mit Fragen zur Symbiose von der Kurzlebigkeit des Menschen und der Unendlichkeit des Internets.
"Just Make Me a Computer" konfrontiert BetrachterInnen mit Fragen zur Symbiose von der Kurzlebigkeit des Menschen und der Unendlichkeit des Internets.