
60 Jahre Partnerschaft: Kunst baut Brücken
(IKM) In diesem Jahr feiern Innsbruck und die französische Stadt Grenoble das 60-jährige Bestehen ihrer Städtepartnerschaft. Am 10. Mai 1964 wurde der Partnerschaftsvertrag mit Grenoble unterzeichnet. Um das Jubiläum gebührend zu feiern und auch künstlerisch zu würdigen, wurde ein gemeinsamer Street Art-Wettbewerb ausgeschrieben. An zwei gegenüberliegenden Hauswänden eines Wohngebäudes in der Andechsstraße entstanden in den vergangenen Tagen zwei großflächige Wandmalereien – sogenannte Murals von zwei Street Art-KünstlerInnen. Einer stammt aus Grenoble, die andere aus Innsbruck.
„Zum 60-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Innsbruck und Grenoble setzen wir ein besonders farbenfrohes Zeichen: Wir freuen uns, zwei beeindruckende Murals an den Hauswänden eines Wohngebäudes in der Andechsstraße präsentieren zu können. Diese Wandmalereien, geschaffen von talentierten Street Art-Künstlerinnen und -Künstlern aus Grenoble und Innsbruck, sind mehr als nur Kunstwerke – sie sind Ausdruck unserer lebendigen Partnerschaft und des kulturellen Austauschs zwischen unseren Städten“, erklärt Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.
Bridge Beat Festival: Ein Fest der internationalen Freundschaft
Die beiden Murals im Stadtteil Reichenau werden im Zuge des Bridge Beat Festivals fertiggestellt. Dieses Musikfestival findet vom 18. bis 20. Juli erstmals in Innsbruck statt. Dabei übernehmen auch Innsbrucks Partnerstädte wichtige Rollen: Delegationen sind vertreten und KünstlerInnen treten auf. Eine Abordnung der Partnerstädte Grenoble, Freiburg, Krakau und Aalborg war ebenfalls bei der Enthüllung der neuen partnerschaftlichen Murals anwesend.
„Diese neuen Murals sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie Street Art unsere dynamische Stadtkultur bereichert. Sie verbinden uns nicht nur mit unserer Partnerstadt Grenoble, sondern machen Innsbruck auch bunter und vielfältiger. Die Kunstwerke sind ein lebendiges Symbol unserer internationalen Freundschaften und des kulturellen Austauschs“, ergänzt der ressortzuständige Vizebürgermeister Georg Willi.
Die KünstlerInnen
Für die „Innsbrucker Wand“ wurde der Vorschlag von Melanie Gandyra ausgewählt. Die in Innsbruck lebende deutsche Künstlerin reichte einen Entwurf ein, der – laut Jury – einen „positiven, aber auch kritischen Ansatz aufweist. Er ist gut vermittelbar und vielschichtig.“ In dem Bild werden vom Aussterben bedrohte Tiroler Pflanzenarten dargestellt. Diese Pflanzen bilden unsichtbare Brücken in Form ihrer Wurzeln unter der Erde. Insgesamt bildet Gandyra in ihrem Mural sechs Pflanzenarten ab, deren Existenz stark gefährdet ist. Sie konzentriert sich dabei auf kleine Ausschnitte, die die Besonderheiten der Pflanzen hervorheben.
Bei dem Entwurf des französischen Künstlers NiKoDeM stehen Farben und Formen im Mittelpunkt – einerseits die Harmonie, andererseits die Gegensätze. Der Künstler will damit die Tatsache ausdrücken, dass alles auf der Welt miteinander verbunden ist. Damit steht das Kunstwerk ganz im Zeichen des neuen Bridge Beat Festivals, welches Brücken zwischen Menschen, Kulturen und Städten bauen soll. Die Jury begründete ihre Auswahl damit, „dass es in Innsbruck bisher kein vergleichbares Werk gibt. Das Bild bietet in seiner abstrakten Darstellung eine Sogwirkung, bei der das Gebäude in dem Entwurf verschwindet.“
Die Jury bestand aus insgesamt sechs Personen – darunter VertreterInnen der Stadt, der Neuen Heimat Tirol (NHT) als Eigentümerin der Wände, dem Innsbruck Marketing sowie einer freien Kuratorin.
„Als Eigentümer der Häuser sind wir stolz darauf, den Künstlern diese Wandflächen zur Gestaltung überlassen zu haben. Die Murals sind ein farbenfrohes Symbol unserer Unterstützung für künstlerische und kulturelle Projekte, die Brücken zwischen verschiedenen Kulturen und Städten bauen,“ freut sich DI Mag. Markus Pollo, Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol, abschließend.
Die mehr als 500 kleinen und großen Kunstwerke werden auf einer Streetart-Citymap online unter www.innsbruck.gv.at/streetartmap dokumentiert .