Mehr als 180 Städte bilden die „European Coalition of Cities Against Racism (ECCAR)“. Seit Oktober 2025 ist auch Innsbruck ein Teil davon.
Mehr als 180 Städte bilden die „European Coalition of Cities Against Racism (ECCAR)“. Seit Oktober 2025 ist auch Innsbruck ein Teil davon.

Miteinander leben – aufeinander schauen

Mit dem Beitritt zum europäischen Städtenetzwerk ECCAR übernimmt die Stadt Innsbruck Verantwortung und setzt ein klares Zeichen für Zusammenhalt und Vielfalt.

Mit dem einstimmigen Gemeinderatsbeschluss vom 24. Oktober 2025 ist die Stadt Innsbruck dem europäischen Städtenetzwerk "European Coalition of Cities Against Racism" (ECCAR) beigetreten. Damit zählt Innsbruck nun zu über 180 Städten in Europa, die sich aktiv für Gleichbehandlung einsetzen. Der Beitritt ist nicht nur ein politisches Bekenntnis, sondern der Beginn eines verbindlichen Prozesses: Innsbruck verpflichtet sich, einen kommunalen Zehn-Punkte-Aktionsplan zu entwickeln, der Maßnahmen gegen Rassismus und für Chancengleichheit definiert.

Vielfalt als Stärke

Damit setzt die Stadt Innsbruck ein wichtiges Zeichen: Vielfalt und Mitmenschlichkeit stehen im Mittelpunkt kommunaler Verantwortung. „Eine Stadt entfaltet ihre Stärke erst dann, wenn sie den Blick nicht nur auf Gebäude und Straßen richtet, sondern auf die Menschen, die sie gestalten“, erklärt Stadträtin Janine Bex, BSc. „Vielfalt  ist dabei nicht Randerscheinung, sondern tragender Teil des Stadtgefüges.“

Die Erarbeitung dieses Plans erfolgt gemeinsam mit ExpertInnen aus Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft. Erste Gespräche haben bereits stattgefunden. Ziel ist es, gezielt dort anzusetzen, wo Ungleichbehandlung sichtbar oder verborgen wirkt. Stadträtin Bex führt weiter aus: „Eine gerechte Stadt entsteht durch tägliches Handeln, Reflexion und den Mut, Strukturen kritisch zu hinterfragen.“

Antirassismus beginnt bei uns selbst. Der Beitritt zu ECCAR ist mehr als ein Bekenntnis – er ist ein Auftrag. Wir wollen eine Stadtverwaltung, die hinschaut, Ungleichbehandlung erkennt und mutig verändert.

Stadträtin Janine Bex

Stadträtin Janine Bex

Haltung annehmen

Antirassismus bedeutet, aktiv Haltung zu zeigen, sich weiterzubilden und im Alltag Verantwortung zu übernehmen. Innsbruck versteht den Beitritt zu ECCAR in diesem Sinn als Auftrag, bestehende Strukturen zu prüfen und weiterzuentwickeln. „Vielfalt gelingt dort, wo wir bereit sind, voneinander zu lernen“, betont die für Integration ressortverantwortliche Stadträtin Janine Bex.

Die ECCAR-Koalition entstand 2004 auf Initiative der UNESCO und ist Teil eines weltweiten Netzwerks von sieben regionalen Städtebündnissen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, Rassismus, Diskriminierung und Fremdenfeindlichkeit auf kommunaler Ebene wirksam entgegenzutreten. Der Zehn-Punkte-Aktionsplan bildet dabei die Grundlage.

Innsbruck trägt damit aktiv zu einer Stadt bei, in der Vielfalt als Stärke verstanden wird – als Quelle gesellschaftlichen Zusammenhalts und nicht als Herausforderung. Gerade in Zeiten erhöhter Sensibilität und zunehmender Polarisierung setzt die Stadt ein bewusstes Zeichen: Miteinander leben heißt, aufeinander zu schauen – heute mehr denn je. DJ

Stadt Innsbruck würdigt FLUCHTpunkt mit „Preis der Vielfalt“

Mit dem „Preis der Vielfalt – Zusammenleben fördern“ würdigt die Stadt Innsbruck heuer den Verein argeSchubhaft für sein Projekt „FLUCHTpunkt“ und zeichnet damit ein fast 30-jähriges Engagement für Vielfalt, Solidarität und Zusammenhalt aus.

Ausschlaggebend für die Verleihung an „FLUCHTpunkt“ war, dass der Verein seit Jahrzehnten ein zentraler Akteur in der Tiroler Unterstützungslandschaft ist, der konsequent für die Rechte und Würde von Menschen auf der Flucht eintritt. Das Angebot reicht von kostenloser Beratung bis zur Förderung des interkulturellen Dialogs oder als aktiver Teil des ZEMiT Erinnerungsprojektes „Remembering 2015“. Seit mittlerweile 25 Jahren gibt es auch die Stadtrundgänge von „FLUCHTpunkt“ mit Einblicken in für Asylverfahren relevante Orte und Einrichtungen in Innsbruck.

Mit 22 Einrichtungen gab es in diesem Jahr besonders viele Bewerberinnen um den mit 4.000 Euro dotierten „Preis der Vielfalt“, den die Stadt Innsbruck seit 2008 vergibt. „Die Qualität der eingereichten Projekte zeigt, wie vielfältig und interessant die Integrationslandschaft in der Tiroler Landeshauptstadt ist“, so die Jury mit Stadträtin Janine Bex, BSc, GR Mag.a (FH) Karoline Obitzhofer (Ausschuss-Vorsitzende), DI Dr. Wolfgang Andexlinger (Stadtplanung, Mobilität und Integration), Louise Walder, BA (Land Tirol) und Meral Sevencan (Integrationsbeauftragte Stadt Kufstein).

Nähere Infos zu „FLUCHTpunkt“: www.fluchtpunkt.org