
Jahrhundertfrau aus Südtirol
Maria Weger wurde am 8. März 1924 geboren. Zu diesem Anlass besuchte sie Bürgermeister Georg Willi in ihrer Wohnung in Pradl, wo sie gemeinsam mit Freunden und Verwandten ihren 100. Geburtstag gebührend feiern konnte.
„Alles Gute zu diesem besonderen Ehrentag! Frau Weger, Sie zeigen vor, wie man auch im hohen Alter ein aktives und soziales Leben führen kann – ohne dabei die Lebensfreude zu verlieren. Im Gespräch mit Ihnen spürt man sofort: Ihre Erinnerungen sind so präsent und lebendig, wie Sie selbst es sind. Nichts ist schöner, als gute Geschichten! Ich freue mich sehr, zum ‚Hunderter‘ herzlich zu gratulieren und heute gemeinsam mit Ihnen feiern zu dürfen. Alles Gute weiterhin“, gratuliert Bürgermeister Georg Willi beim Jubiläumsbesuch.
Beim anschließenden Plausch erzählte Maria Weger aus ihrem Leben, selbst an Jahrzehnte zurückliegende Details kann sie sich noch ausgezeichnet erinnern. Als eines von acht Geschwistern wurde sie in Südtirol geboren. Im Zuge des zweiten Weltkriegs, in dem ihr jüngster Bruder fiel, wurde sie wie viele SüdtirolerInnen nach Tirol umgesiedelt. „Ich wollte nie weg, sondern in Südtirol bleiben – bei meiner Tante, wo ich aufgewachsen bin. Aber das hat bei den Carabinieri im Zug nichts genutzt“, berichtet Maria Weger.

In Tirol lebte und arbeitete sie anfänglich bei einem Bauern in Mils, danach in einer Bäckerei in Mühlau. „Den Bäck‘ gibt es nicht mehr, nur noch die Breze vor dem Haus erkennt man“, erklärt sie. Ihr Mann war als Schneider tätig – unter anderem auch viele Jahre für den Stadtmagistrat Innsbruck: „Ich habe heute noch Hosen von ihm“, fügt Maria Weger hinzu. 1955 zog sie in ihre städtische Wohnung in Pradl, wo sie noch heute selbstständig lebt und regelmäßig Besuche empfängt. Ein aktives Sozialleben pflegt sie ebenfalls noch, etwa bei den wöchentlichen Seniorentreffs der Pfarren Pradl und Mariahilf. Ihren 100. Geburtstag feierte sie zusätzlich noch im großen Familienkreis in einem Innsbrucker Lokal.

An ihre frühere Heimat Südtirol erinnern sie heute noch zahlreiche dort lebende Verwandte, mit denen sie in Kontakt steht, sowie Köstlichkeiten aus dem Süden – darunter auch der Rotwein, mit dem zu ihrem Ehrentag angestoßen wurde. Bürgermeister Georg Willi ließ es sich dazu nicht nehmen, gemeinsam mit den Feierenden zum Ständchen anzustimmen: „Zum Geburtstag viel Glück“ tönte es durch die liebevoll eingerichtete Wohnung von Maria Weger, die sich sehr darüber freute.
Tipps zum langen Leben
Fragt man Maria Weger nach Tipps für ein langes und gesundes Leben, kann sie vor allem eines empfehlen: „Zufriedenheit! Für ein langes Leben ist es wichtig, dass man lernt, zufrieden zu sein. Ich sage immer: Es gibt Schlimmeres – und damit lebe ich!“, teilt sie lächelnd ihr Rezept für Langlebigkeit. Auf ihren nächsten Geburtstag freut sich Maria Weger schon, und bringt dabei beste familiäre Voraussetzungen für ein hohes Alter mit: Ihre ältere Schwester lebt ebenfalls noch – und ist bereits 104.FB