Landschaftsgärtnerin-Lehrling Jasmin Mair und Gärtner Franz Gatt von den Grünanlagen bringen Farbe in die Stadt.
Landschaftsgärtnerin-Lehrling Jasmin Mair und Gärtner Franz Gatt von den Grünanlagen bringen Farbe in die Stadt.

Die Lizenz zum Jäten

Innsbrucks größter Garten ist die Stadt selbst. Rund 1,3 Millionen Quadratmeter oder rund 160 Fußballfelder sowie 25.000 Bäume müssen gehegt und gepflegt werden. Wer hält Parks, Promenaden, Spielplätze und Grüninseln in Schuss?

Jasmin Mair kniet in einem Blumenbeet und gräbt mit der Schaufel ein kleines Loch. Sie nimmt ein violettes Veilchen und setzt es behutsam in die Erde. „Vor der Türe zu arbeiten“, wie sie es formuliert, habe ihr schon immer gut gefallen. Ihr Vater – selbst Gärtner - hat die Tochter schon früh zur Arbeit mitgenommen. Sie half gerne. Von ihm stammt auch die Idee, dass Jasmin einen gärtnerischen Beruf ergreifen könnte. Seit einem Jahr macht sie bei den städtischen Grünanlagen eine Ausbildung zur Landschaftsgärtnerin.

Immer an der Luft

Am meisten Spaß macht der 16-Jährigen, dass die Arbeit bei den Grünanlagen sehr abwechslungsreich ist. Sträucher schneiden, Rasen mähen, Blumen pflanzen: Für sie sowie rund 100 MitarbeiterInnen, mehr als 40 saisonal Beschäftigte und neun Lehrlinge, ist kein Tag wie der andere. Mit den Tücken des Wetters sollte man allerdings klarkommen. Egal ob Wind, Regen oder Kälte: Es geht hinaus. Die Stimmung innerhalb der an ihren grünen Arbeitsanzügen erkennbaren MitarbeiterInnen ist sehr positiv. „Das gesamte Aufgabenspektrum der Grünanlagen ist der Bevölkerung oftmals nicht bekannt“, stellt Ing. Thomas Klingler, der die Grünanlagen seit 2006 leitet, immer wieder fest. Tatsächlich haben Aufwand und Aufgaben in den vergangenen Jahren zugenommen.

Im Frühling wird’s bunt

So richtig los geht‘s jetzt im Frühling, wenn Pflanzen und Bäume aktiv werden. Ab Ende Februar laufen bereits die Vorarbeiten: Müll, Äste, Laub und Streukies müssen entfernt und die im Herbst zur Sanierung abgebauten Bänke in Parks, auf allen Spielplätzen und entlang der Promenaden wieder aufgestellt werden. Rund 2.200 solcher Sitzgelegenheiten gibt es im Stadtgebiet. Hauptaufgaben im Frühling sind das Setzen der Blumen und die Betreuung der Beete und Grüninseln. Bevor rund 90.000 Blumenzwiebeln, 20.000 bunte Frühlingsblüher und ab Mai 65.000 Sommerblumen gedeihen können, müssen die Beete und Grüninseln von den im Winter ausgelegten Fichtenzweigen befreit werden. Gezogen werden die Blumen zum Großteil in eigener Produktion in den Glashäusern in der Roßau. Dann steht einer bunt erstrahlenden Stadt nichts mehr im Weg.

„Den fleißigen und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Grünanlagen gebührt ein großes Dankeschön. Mit ihrer täglichen Arbeit tragen sie wesentlich zu einem attraktiven Erscheinungsbild der Stadt bei“, streicht Stadträtin Mag.a Uschi Schwarzl hervor. 

Mehr als ein Hobby

Jasmin Mair durchläuft – wie alle Lehrlinge – eine grundlegende Ausbildung nach einem vom Amt selbst erstellten Ausbildungsplan. Dieser stellt sicher, dass die angehenden GärtnerInnen in allen fachlichen Belangen Kompetenzen erwerben. Neben regelmäßigen Wechseln in verschiedene Arbeitsgruppen werden auch durch die Schaffung von Lehrbaustellen und die Kooperation mit privaten Gärtnereien die erforderlichen Kenntnisse vermittelt. Nach Saisonende geht’s in den Wintermonaten in die Berufsschule nach Hall.

„Das Amt für Grünanlagen ist die Innsbrucker Verschönerungsabteilung. Hinter den beeindruckenden Zahlen stecken viel Arbeit und der persönliche Einsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ (Stadträtin Uschi Schwarzl)

Spielplatz-Offensive

Ebenfalls eine Aufgabe der Grünanlagen, konkret des Referats Planung und Bau, ist die Planung und bauliche Gestaltung von Spielplätzen und Parks. Für Referatsleiter Mag. (FH) Markus Pinter und sein Team stehen heuer gleich sechs Projekte am Programm. Im Ursulinenpark in der Höttinger Au, am Haydnplatz im Saggen sowie beim Grüngürtel Ost in der Reichenau laufen die Planungen, in die auch die Ideen von Kindern, Jugendlichen und Interessierten einbezogen werden. „Die direkte Beteiligung kommt sehr gut an, wir haben damit schon positive Erfahrungen bei bereits abgeschlossenen Plätzen wie dem Sportplatz Rapoldipark gesammelt“, fasst Pinter zusammen. Damit die Vorschläge ankommen, sind vor Ort Ideenboxen bei den vom Amt in Eigenregie angefertigten Spielplatzmaskottchen aufgestellt.

„Auf die Plätze, fertig, los!“, heißt es hingegen beim Kinderspielbereich im Rapoldipark. Nach der Neugestaltung des Sportplatzes im vergangenen Jahr starten ab 19. April die Bauarbeiten für die Neugestaltung des Kinderspielplatzes im Pradler Stadtpark.

Wer jätet mit?

HobbygärtnerInnen und solche, die es werden wollen, sind ebenfalls aufgerufen, sich beim Amt für Grünanlagen zu melden. Bei der Mitmach-Aktion „Garteln vor der Haustüre“ haben alle die Gelegenheit, eine städtische Grünfläche rund um Bäume – sogenannte Baumscheiben – bunt zu gestalten. Anmeldungen sind auch in den neun ISD-Stadtteiltreffs möglich. WG

Kontakt & Infos

Amt für Grünanlagen
Trientlgasse 13
Telefon +43 512 5360 7150
E-Mail: post.stadtgartenverwaltung@innsbruck.gv.at