Die Leerstandsquote in der Landeshauptstadt Innsbruck konnte erstmals seit Beginn der Erhebung reduziert werden und liegt nun bei 8,4 Prozent.
Die Leerstandsquote in der Landeshauptstadt Innsbruck konnte erstmals seit Beginn der Erhebung reduziert werden und liegt nun bei 8,4 Prozent.

Weniger leerstehende Wohnungen

Innsbruck punktet mit smarter Wohnraumanalyse

Mit einer innovativen und österreichweit einzigartigen Methodik zeigt das Leerstandsmonitoring der Landeshauptstadt Innsbruck erneut, wie datengestützte Kommunalpolitik wertvolle Einblicke in den Wohnraumbestand bieten kann. Zum Stichtag 2. Jänner 2025 belegen die neuesten Zahlen eine erfreuliche Entwicklung: Die Leerstandsquote konnte erstmals seit Beginn der Erhebung reduziert werden und liegt nun bei 8,4 Prozent. Als „leer“ werden jene Wohnungen gezählt, bei denen seit mindestens sechs Monaten durchgehend kein Haupt- oder Nebenwohnsitz gemeldet war. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 8,8 Prozent.

„Rechnet man Wohnungen mit laufenden Bauvorhaben heraus, liegt die Leerstandsquote bei 8,1 Prozent. Die positive Entwicklung der Leerstandsquote zeigt, dass wir mit der Optimierung unserer Datenerhebungs- und Auswertungsprozesse auf dem richtigen Weg sind. Das Leerstandsmonitoring ist ein gutes Instrument, das es richtig einzusetzen gilt. Innsbruck ist auf einem guten Weg, seine Hausaufgaben zu machen. Und wenn das Land Tirol beim ‚Sicheren Vermieten‘ Fortschritte macht, sind wir überzeugt, dass auch beim Vermieten zurückhaltende Eigentümerinnen und Eigentümer, gewinnen können, die Wohnungen auf den Mietmarkt zu bringen. Das politische Ziel unserer Stadtregierung bleibt es, wertvollen Wohnraum bestmöglich zu nutzen und Leerstand nachhaltig zu reduzieren“, betont Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc.

„Ein differenzierter Blick zeigt, dass kleinere Wohnungen mit einem bis drei Räumen am häufigsten leerstehen, während mehr als 30 Prozent der Wohnungen in Innsbruck als unterbelegt gelten. Jede ungenutzte Wohnung ist eine verpasste Chance für leistbares Wohnen. Mit präzisen Daten und entschlossenem Handeln holen wir den Leerstand aus dem Schatten und machen Platz für Menschen, die ein Zuhause in Innsbruck suchen“, erklärt die für Gebäude- und Wohnungsregister zuständige Stadträtin Janine Bex, BSc.

Gründe für Leerstand
Die umfassenden Auswertungen decken nicht nur Zahlen, sondern auch die Gründe für Leerstand auf – ein Bereich, der dank des kontinuierlichen Austauschs mit BürgerInnen und der internen Zusammenarbeit immer transparenter wird. Die Ursachen für fehlende Wohnsitzmeldungen können sein: Kurzzeitvermietung, Freizeitwohnsitze, aber auch baurechtliche Gründe bzw. laufende Bauvorhaben. Doch auch EigentümerInnen, die schlicht nicht vermieten wollen oder beim Vermieten vorsichtig sind, lassen Wohnpotenzial brach liegen.

„Durch die gute und enge Zusammenarbeit unserer Dienststellen – insbesondere der Statistik und des Gebäude- und Wohnungsregisters – ist es möglich, ein präzises und differenziertes Bild des Leerstandes zu zeichnen. Diese Expertise ist in Österreich einzigartig und wird inzwischen auch von anderen Städten nachgefragt“, erklärt MMag. Dr. Mathias Behmann, Amtsleiter der Stadtvermessung und Statistik.

Die Zahlen im Detail
Der aktuelle Wohnungsbestand umfasst insgesamt 79.882 Einheiten, wovon 48.666 Wohnungen für die Analyse herangezogen wurden. Von diesen haben 3.825 Wohnungen über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten keinen Wohnsitz gemeldet – 3.523 Wohnungen sogar länger als ein Jahr.

Hervorragende Zusammenarbeit
Ein besonderer Erfolgsfaktor dieses Projekts ist die enge Kooperation zwischen den Fachabteilungen. „Das Gebäude- und Wohnungsregister bildet die Grundlage für alle qualitativen Auswertungen. Diese Datenbank ist nicht nur ein Arbeitsinstrument, sondern ein Erfolgsmodell. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse schaffen Transparenz und Handlungsoptionen für Politik und Verwaltung“, betont Manfred Hirsch, Referatsleiter für das Gebäude- und Wohnregister.

„Die Leerstandsabgabe ist eine Selbstbemessungsabgabe: Alle Abgabepflichtigen müssen von sich aus eine Meldung an die Gemeinde vornehmen, wenn sie Eigentümer eines abgabepflichtigen Objektes sind“, betont Bürgermeister Anzengruber abschließend. Die Stadt Innsbruck arbeitet weiter an einer möglichst exakten Erhebung des Wohnungsleerstandes. Mit dieser auf fundierten Daten basierenden und modernen Art der Stadtverwaltung werden die Weichen gestellt, damit Innsbruck eine lebenswerte, faire und zukunftsfähige Stadt bleibt – für alle BürgerInnen.DJ