Neues entdecken und Geschichte erfahren: Die Stadtspaziergänge, wie hier in St. Nikolaus, laden ein, sich auf den Spuren der Migration zu bewegen.
Neues entdecken und Geschichte erfahren: Die Stadtspaziergänge, wie hier in St. Nikolaus, laden ein, sich auf den Spuren der Migration zu bewegen.

Interesse wecken und Gemeinsames aufzeigen

Eine neue, vielseitige Veranstaltungsreihe der Stadt Innsbruck rückt Menschen, die Erfahrung mit Flucht und Grenzen haben, in den Vordergrund.

Rund um den „Langen Tag der Flucht“, der heuer am 1. Oktober stattfand, organisierte die Stadt Innsbruck bereits in den vergangenen Jahren Veranstaltungen, Ausstellungen und Dialogrunden. „Durch die Pandemie ist das Thema Flucht etwas in den Hintergrund geraten. Aus diesem Grund war es uns ein besonderes  Anliegen, mehr Bewusstsein zu schaffen und wieder stärker die Kultur des Zusammenlebens zu fokussieren“, erklärt Integrationsstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr. Eine  neue Veranstaltungsreihe rückt deshalb bis Ende Juni 2022 verschiedene Aspekte des Themas Flucht in den Mittelpunkt: Unter dem Titel „aus.grenzen auf.machen“  können Filmvorstellungen, Lesungen und Theater sowie interaktive Workshops, Stadtführungen und Vorträge besucht werden. Organisiert wird die bereits im Oktober gestartete Reihe von Stadt Innsbruck, Plattform Asyl, Rotes Kreuz, Haus der Begegnung und BFI Tirol mit Unterstützung des Landes Tirol. Partner sind zudem  Seebrücke, Leokino sowie die Straßenzeitung 20er. Die Veranstaltungsreihe „aus.grenzen auf.machen“ endet am 25. Juni 2022 mit dem traditionellen „Fest der Vielfalt“ im Tiroler Volkskunstmuseum. Im Rahmen des Festes wird auch die Verleihung des Fotopreises „Lebensrealität von Geflüchteten“ in Kooperation mit der Straßenzeitung 20er stattfinden, die Einreichung für diesen Preis startet Mitte Jänner 2022 „Mit dem Preis würdigen wir herausragende fotodokumentarische  Auseinandersetzungen mit der Lebensrealität von geflüchteten Menschen innerhalb oder an den Außengrenzen der EU“, erklärt Stadträtin Mayr. Wer an der Teilnahme  interessiert ist, kann sich via E-Mail an nicola.koefler@magibk.at wenden.

„In Innsbruck haben wir eine gelebte Kultur der Vielfalt, die besonders in den vielen Initiativen sichtbar wird. Wenn wir es schaffen, das wechselseitige Verstehen zu fördern und diejenigen zu stärken, die sich bereits engagieren, dann haben wir viel erreicht.“

Amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr

Amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr

(Eigene) Grenzen öffnen

„Mit ,aus.grenzen auf.machen‘ beleuchten wir verschiedene Aspekte des Themas Flucht – von den Grenzen an den Toren Europas bis zu eigenen Grenzerfahrungen. Es geht einerseits darum, diejenigen zu stärken, die sich ehrenamtlich engagieren, und andererseits andere für das Thema zu interessieren – also darüber hinaus auch  die eigenen Grenzen zu öffnen“, erklärt Mag.a Nicola Köfler vom städtischen Referat für Strategie und Integration. Anders als in anderen österreichischen Städten ist  der Bereich Integration im Innsbrucker Magistrat in der Stadtplanung angesiedelt. Damit ist sichergestellt, dass Aspekte der Diversität in der Stadtentwicklung  berücksichtigt werden. „Unser Ziel ist es, ein Zusammenleben in Vielfalt zu ermöglichen und das gegenseitige Verständnis zu stärken. Zudem initiiert und organisiert  die Integrationsstelle gezielte Angebote für Menschen mit Migrations- bzw. Fluchtgeschichte wie zum Beispiel die Berufsmesse chancen:reich“, erklärt Köfler ihr Aufgabengebiet.

Auf den Spuren der Migration

Darüber hinaus bietet das Referat kostenlose Stadtspaziergänge an. In Kooperation mit dem Zentrum für MigrantInnen (ZeMit) werden Innsbrucks Stadtteile, wie St. Nikolaus  oder Wilten, auf den Spuren der Migration erkundet. „Die Führungen ermöglichen einen speziellen, vielleicht bisher noch unbekannten Blick auf Migration als  Teil der gemeinsamen Geschichte“, betont Köfler. Die nächsten Führungen finden wieder im kommenden Frühjahr statt. Die Termine werden unter anderem online auf www.innsbruck.gv.at -> Bauen | Wohnen -> Integration veröffentlicht. AD

 

aus.grenzen auf.machen

Mittwoch, 10. November 2021, 18.00 Uhr
Dokumentarfilm: A Black Jesus
Leokino, Anichstraße 36, 6020 Innsbruck

Mittwoch, 24. November 2021, 18.30 Uhr
Lesung: „Bin ich zu ungeduldig? Vier Jahre mit meiner syrischen Freundin Fatima“ mit Sybille Hamann
Innrain 15 (Sardinienprodukte), 6020 Innsbruck

Freitag, 18. Jänner 2022, 19.00 Uhr
Globo-Dinner: Eine lehrreiche Erfahrung, die durch den Magen geht – mit Andreas Exenberger und Josef Nussbaumer
Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck
Anmeldung: hdb kurse@dibk at

Mittwoch und Donnerstag, 9. und 10. Februar 2022
Online-Vortrag und Online-Workshop zu Afghanistan mit Friederike Stahlmann
Anmeldung: info@plattform-asyl eu

Montag, 21. Februar bis Freitag, 4. März 2022
Ausstellung „Die Stadt gehört uns allen“ – Migrantinnen verorten sich im öffentlichen Raum – mit Referentinnen vom Verein Frauen aus allen Ländern
BFI Tirol, Ing.-Etzel-Straße 7, 6020 Innsbruck

Freitag, 18. März 2022, 18.00 Uhr
Dokumentarfilm: ZeitdreherInnen
Leokino, Anichstraße 36, 6020 Innsbruck

Das vollständige Programm und Informationen rund um die Veranstaltungsreihe sind online unter plattform-asyl.eu/aus-grenzenauf-machen zu finden.