
Keine Bücher wegen Corona
Lesen ist in, auch und gerade in Corona-Zeiten: Aufgrund des Veranstaltungsverbots und der Schließung der Stadtbibliothek muss die für Mai geplante Bücherverteilaktion „Innsbruck liest“ aber auf nächstes Jahr verschoben werden. Das teilt heute Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl mit. „Unter den gegebenen Umständen hätte es keinen Sinn gemacht, ‚Innsbruck liest‘ heuer durchzuführen. Ein wesentlicher Teil der Aktion ist das umfangreiche begleitende Programm mit Lesungen und Veranstaltungen, die allesamt abgesagt werden mussten. Ich bedauere die Verschiebung persönlich sehr, weil mir die Literatur und das Lesen besonders am Herzen liegen,“ betont die ressortzuständige Vizebürgermeisterin.
Geduld, Bücherfreaks
Die Aktion „Innsbruck liest“ wird seit 2004 von der Stadt veranstaltet, um der Innsbrucker Bevölkerung die Lust am Lesen und das Interesse für Literatur schmackhaft zu machen. Eine Jury aus Literatur-ExpertInnen wählt einen Roman oder Krimi einer deutschsprachigen Autorin
oder eines Autors aus. 10.000 Stück werden dann als „Innsbruck liest“-Buch an die InnsbruckerInnen verschenkt. Im letzten Jahr wurde der poetische Debütroman „Die Königin schweigt“ der in Salzburg geborenen Autorin Laura Freudenthaler ausgewählt. Welches Buch die Jury heuer ausgewählt hat, bleibt - wie jedes Jahr - ein gut gehütetes Geheimnis. „In diesem Jahr eben noch ein bisschen länger, nämlich bis Juni 2021,“ bittet Schwarzl alle Bücherfreaks und die, die es noch werden wollen, um Geduld.
Onleihe beinahe verdoppelt
Seit 2019 wird die Aktion „Innsbruck liest“ von der Stadtbibliothek organisiert, die seit 11. März Corona-bedingt geschlossen ist. „Wir sind das Wohnzimmer der Stadt, das derzeit zwar nicht physisch, dafür aber verstärkt digital besucht wird,“ freut sich die Leiterin der Stadtbibliothek Mag.a Christina Krenmayr und verweist auf eine enorme Steigerung bei der Onleihe: von 12. März bis 14. April verzeichnet die Stadtbibliothek insgesamt 6.509 Ausleihen von E-Books, E-Papers, digitalen Zeitschriften und Hörbüchern. 2019 waren es im selben Zeitraum 3.659 Ausleihen. Das entspricht einem Plus von 78 Prozent.
Hoch im Kurs stehen auch die Literaturtipps via Homepage, Facebook und Instagram. Stadtbibliotheks-Leiterin Christina Krenmayr und Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl empfehlen, dieses Angebot zu nutzen. Wann die Stadtbibliothek wieder eröffnet werden kann, steht noch nicht fest.
Die Innsbruck liest-Jury 2020
Priv.Doz. Dr.in Renate Giacomuzzi: Innsbrucker Zeitungsarchiv – Universität Innsbruck
Bernd Schuchter: Rezensent, Autor und Verleger (Limbus Verlag)
Anna Wieland: Buchhändlerin (Riepenhausen Schwaz)
Juryvorsitz und Projektbegleitung
Univ.-Prof. Dr. Thomas Wegmann (Institut für Germanistik der Universität Innsbruck)
stadtbibliothek.innsbruck.gv.at