Jugendliche zu erreichen, mit ihnen zu kommunizieren und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen ist eine der großen Herausforderungen, denen sich Streetwork z6 verschrieben hat.
Jugendliche zu erreichen, mit ihnen zu kommunizieren und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen ist eine der großen Herausforderungen, denen sich Streetwork z6 verschrieben hat.

In einer Sprache sprechen

Als niederschwelliger Kooperationspartner des Amtes für Kinder und Jugendhilfe findet man beim Streetwork z6 immer den richtigen Zugang zu jungen Menschen.

In der Dezember-Ausgabe 2020 von Innsbruck informiert wurde das breite Aufgaben-Portfolio des Amtes für - Kinder- und Jugendhilfe vorgestellt Aufgrund der Breite des Themas mussten Stimmen der PartnerInnen der Stadt Innsbruck in diesem Bereich ausgespart bleiben Der Februarheft-Schwerpunkt „Perspektivenwechsel“ bietet die Möglichkeit, das nachzuholen Silvia Schuhmann vom Verein z6 spricht im Interview über ihren Arbeitsalltag, Besonderheiten ihrer Arbeit und ihre Wünsche an junge Menschen.

„Die Arbeit des Amtes für Kinder und Jugendhilfe wird durch Jugendsozialeinrichtungen wie dem Streetwork z6 wesentlich unterstützt und ergänzt. Gemeinsam kommen wir damit dem Ziel, Jugendliche auch in der aktuell schwierigen Lage auf ihrem Weg zu bestärken, näher.“

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber

Das Amt für Kinder und Jugendhilfe ist mit Sprengel-SozialarbeiterInnen und Abklärungsteams sowie mit Jugendsozialeinrichtungen wie dem z6 gut vernetzt. Können Sie ihre Rolle hier kurz beschreiben?

Streetwork z6 ist eine anerkannte Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe Tirol und stellt ein Ergänzungs- bzw. Anschlussangebot an herkömmliche Hilfen der Kinder- und Jugendhilfe dar Streetwork z6 leistet aufsuchende niederschwellige Sozial-, Kultur und Freiraumarbeit für Jugendliche von zwölf bis 21 Jahren im Stadtgebiet von Innsbruck.

Wie sieht die Kooperation in diesem Bereich konkret aus?

Die Unterstützungsangebote orientieren sich an den individuellen Bedürfnissen Jugendlicher und Jugendgruppen Die Inanspruchnahme ist freiwillig und kostenlos. Haben sich Ihre Aufgabenfelder in den vergangenen Jahren verändert? Normierungen und Erwartungshaltungen an Jugendliche haben sich in den vergangenen Jahren zugespitzt Institutionalisiertes, durchstrukturiertes und zielgerichtetes Aufwachsen in kürzester Zeit wird ihnen abverlangt Bereits im Jugendalter wird von Jugendlichen Vernunft, Einsicht und Anpassung gefordert Es wird ihnen wenig Zeit zur individuellen Entwicklung und zum Sammeln von Erfahrungen zugestanden.

In Ihrer Arbeit docken Sie niederschwellig bei Jugendlichen in verschiedenen Problemlagen an. Welche Themen beschäftigen junge Menschen heute besonders?

In der Konsequenz müssen sich Jugendliche früher mit „erwachsenen“ Themen u. a. Arbeit, Wohnen, Existenzsicherung beschäftigen Freiräume werden weniger und sich auszuprobieren hat kaum noch Platz Der Aufenthalt im öffentlichen Raum als Treffpunkt mit Gleichaltrigen wird ihnen immer öfter verwehrt und sanktioniert.

Covid-19 hält die Gesellschaft weiter in Schach und fordert viele Entbehrungen – vor allem unser Sozialleben wurde auf den Kopf gestellt. Wie schätzen Sie die Situation für junge Menschen ein?

Jugendliche brauchen öffentliche Räume und Orte als Treffpunkte, Zeit sich entfalten zu können, Akzeptanz und Verständnis im Gegenüber, Respekt und  Anerkennung in der Begegnung Jugendliche haben auch Mitsprache- und Mitbestimmungsrechte Sie verdienen ehrliche Inklusion und Teilhabe.

Wie halten Sie in der aktuellen Situation Kontakt zu den Jugendlichen? Wo liegen aktuell Ihre Hauptbetätigungsfelder?

Wir sollten die eigenen Ansprüche an Jugendliche herunterschrauben, sie ernstnehmen, ihnen zuhören, nachfragen, wenn wir sie nicht verstehen und ihnen das Heranreifen zugestehen Was wünschen Sie den jungen Menschen für das Jahr 2021? Inklusion und Teilhabe Streetwork z6 hält auch in Covid-Zeiten die Angebote aufrecht, sucht Jugendliche in Außendiensten auf und unterstützt und begleitet sie ganz nach ihrem individuellen Bedarf. KR

Verein Z6 – zur Förderung von Jugendsozial-, Jugendkultur- und Jugendfreizeitarbeit

Der Verein Z6, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bemüht sich um die Unterstützung und Begleitung junger Menschen bei ihrer persönlichen, sozialen, gesundheitlichen und kreativen Entwicklung. Er fühlt sich den Grundsätzen einer demokratischen, emanzipatorischen, integrativen, geschlechtssensiblen und gewaltfreien Pädagogik verpflichtet, in der Absicht, die Entwicklung von selbstständigem und eigenverantwortlichem Handeln zu fördern. Weiters strebt der Verein die Sensibilisierung des öffentlichen Bewusstseins hinsichtlich der spezifischen Bedürfnisse und Probleme Jugendlicher an.

  • 1967 startet Kaplan Dr. Meinrad Schumacher erste Initiativen.
  • 1669 Lokalanmietung in Pradl für einen Mädchenclub– Geburtsstunde der offenen Jugendarbeit z6.
  • 1969/70 Aktion 14: Grundstein des Jugendzentrums z6.
  • 1971 Bischof Rusch stellt in der Zollerstraße 7 ein Jugendhaus zur Verfügung.
  • 1974 Gründung des Verein z6.
  • 1976 eröffnet das „neue Jugendzentrum z6“ in der Andreas-Hofer-Straße.
  • 1982 Etablierung einer Drogen- und Familienberatung als integrativer Bestandteil des Jugendzentrums.
  • 1985 Übersiedlung des Jugendzentrums in die Dreiheiligenstraße.
  • 1992 Schaffung des ersten Streetwork-Angebotes für Jugendliche in Tirol.
  • 1999 Etablierung einer Streetwork Anlaufstelle für Jugendliche in Innsbruck Mitte im Viaduktbogen 42. Streetworkz6 wird eine eigenständige Einrichtung des Verein z6.
  • 2014 Etablierung einer Streetwork-Anlaufstelle für Jugendliche im Westen von Innsbruck in der Viktor-Franz-Hess-Straße 5.
  • 2014 Drogenberatung und mda basecamp werden zu Drogenarbeit z6, einer eigenständigen Einrichtung des Verein Z6.
  • Seit 2020 sucht Streetworkz6 Räumlichkeiten im Bereich Reichenau/O-Dorf zur Etablierung einer Streetwork Anlaufstelle für Jugendliche im Osten von Innsbruck.

Kontakt

Streetworkz6
Viaduktbogen 42
Tel.: +43 512 56 37 68
office@z6-streetwork.com
www.z6-streetwork.com 

Zentrum für Jugendarbeit z6
Dreiheiligenstraße 9c
Tel.: +43 512 580808
jugendarbeit@z6online.com 
www.z6online.com

Drogenarbeit Z6
Dreiheiligenstraße 9
Tel.: +43 699 11 86 96 76
zentrale@drogenarbeitz6.at
www.drogenarbeitz6.at