
Mehr als „nur“ ein Sportplatz
Seit 14 Jahren ist das Areal Campagne Reichenau ein städtebauliches Entwicklungsprojekt. Bereits beginnend mit der Übersiedlung der Campagnereitergesellschaft in die Reitsportanlage nach Igls nahm das Projekt an Fahrt auf. Ein entscheidender Schritt war das 2016 durchgeführte kooperative Planungsverfahren, das auch vom Gemeinderat verabschiedet wurde.
Die Übersiedlung der Sportunion in eine neue Tennisanlage in der Wiesengasse im Jahr 2018 und die Fertigstellung des ersten Wohnbaufeldes am Areal im Mai 2022 waren weitere wichtige Schritte in Richtung Entwicklung eines neuen Gevierts. Dabei war immer klar, dass der Mehrwert für die Stadt auf der Schaffung von leistbarem Wohnraum und der Errichtung einer zukunftsfitten Grünraumgestaltung samt einer Neuordnung des angeschlossenen Sportangebotes liegt.
Der Gesamtplan sieht im Endausbau für leistbaren Wohnraum fünf Baufelder mit über 1.000 Wohnungen vor. Partner der Stadt sind dabei die 100-Prozent-Tochter Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG) und die Neue Heimat Tirol (NHT). Bereits im Mai 2022 wurden 300 Wohnungen übergeben. Auf den Baufeldern zwei und drei sollen bis Anfang der 2030er-Jahre voraussichtlich weitere ca. 500 Einheiten geschaffen werden. Der Freiraum wird von der IIG in Etappen fertiggestellt. Im Bereich des Baufeldes eins wird im Frühjahr 2024 damit gestartet.
Gesamtkonzept mit Mehrwert
Der Freiraum Campagne nahm von Anfang an eine zentrale Funktion im Stadtentwicklungsgebiet ein und soll im Endausbau die Campagne mit der Innpromenade im Bereich des ehemaligen Sandwirtes - mehr unter www.ibkinfo.at/sandwirt-studentisches-junges-wohnen - verbinden und damit für den gesamten Stadtteil Reichenau eine Aufwertung darstellen. „Die Lebensqualität in der Campagne stand von Anfang an im Mittelpunkt. Wohnen, Freiraum und Sportangebot sollten unter einen Hut gebracht werden. Das Motto ‚Ein Stück Stadt bauen‘ war und ist dabei die langfristige Vision, die diesen neuen Stadtteil im Endausbau besonders lebenswert machen wird“, ist sich Bürgermeister Georg Willi sicher.
„Die Campagne Reichenau war und ist ein Zukunftsprojekt, das in seinem Endausbau ein besonderer Teil der Landeshauptstadt sein wird. In Größe und Dimension ist es mit der Entstehung des Olympischen Dorfes zu vergleichen. Neben modernem Wohnbau liegt die besondere Qualität in der attraktiven Freiraumgestaltung samt Sportangebot, mit der neue Wege eingeschlagen wurden.“ (Bürgermeister Georg Willi)
Wettbewerbsprojekt
Im Rahmen der städtebaulichen Gesamtentwicklung Campagne Reichenau „Ein Stück Stadt bauen“ soll mit dem Beschluss vom Gemeinderat am 14. Dezember 2023 der nächste Schritt mit der Freiraumgestaltung und den Sportanlagen (Fußballplatz, Tennisanlage, ASKÖ Bewegungszentrum) gesetzt werden. Dafür wurde bereits im Jahr 2022 ein EU-weit offener Wettbewerb ausgelobt. Im Oktober 2022 wurde das Projekt der Teilnehmergemeinschaft ma.lo ZT GmbH (Architektin Eva López und Arch. DI Markus Malin, Innsbruck) und Pola Landschaftsarchitekten (Berlin) einstimmig zum Sieger gekürt. Das eingereichte Projekt orientiert sich am Rahmen des Masterplans für die Campagne Reichenau aus dem Jahr 2016.
Sportanlagen 2.0
Mit der Auflassung des Volkshauses und der dort befindlichen Sportanlagen in der Radetzkystraße sowie der Übersiedlung der Sportanlagen ist auch der Weg frei für die Entwicklung des Gebietes Campagne Süd. Mit der Errichtung der neuen ASKÖ Sportanlage inklusive Fußballplatz wird neue Sportinfrastruktur geschaffen. Der umgebende Freiraum schafft eine neue hohe Aufenthaltsqualität auf insgesamt 15.500 Quadratmetern (ohne Hegnerstraße).
Die Vision
Die Gebäude der Campagne verschmelzen im Siegerprojekt der beiden Architekturbüros mit der öffentlichen, funktional gestalteten Parklandschaft zu einer Einheit. Der Park ist als sanfter Hügel mit einer bespielbaren Topografie angelegt. Das Dach der Sportanlage wird begrünt und der Parkraum somit erweitert. Sowohl BewohnerInnen als auch Passanten sollen hier attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten geboten werden. Es wurde ein ‚Horizont‘-Park geplant, der durch das räumliche Ineinandergreifen von Architektur und Freiraum den Menschen das Gefühl von Weite und Entspannung vermittelt. Die Tribüne des Sportplatzes wird dabei praktisch in der Landschaft verschwinden, was einen Überraschungseffekt für das Publikum bringen soll.
Die Umsetzung
Die IIG geht in Bezug auf den Planungs- und Ausführungszeitraumes für die Sportanlagen von einem Baubeginn in der Niederwasserperiode 2024/25 aus. „Die Fertigstellung ist bestenfalls für die zweite Hälfte 2026, spätestens 2027 avisiert. Die Arbeiten im Bereich Freiraum Campagne Süd sollen parallel dazu erfolgen“, führt IIG-Geschäftsführer Dr. Franz Danler aus. KR
• Gesamtgröße Sportanlagen: ca. 17.400 Quadratmeter
• ASKÖ Bewegungscenter u. a. mit Bewegungsräumen, Büros etc. Nutzfläche gesamt ca. 1.475 Quadratmeter
• Tennisanlage mit fünf Plätzen und Klubräumen
• Fußballanlage: Kunstrasenplatz, Tribüne mit 400 Plätzen, Flutlichtanlage und Clubräumlichkeiten
• Tiefgarage (Unterbauung Sportplatz) mit 250 Stellplätzen
• Betreiber Bewegungscenter und Tennishalle ASKÖ Tirol
• Betreiber Sportplatz Stadt Innsbruck
• Betreiber öffentliche Tiefgarage IIG
• Kosten für den Sportbereich: 26,1 Millionen Euro
• Kosten für die Freiraumgestaltung: 3,14 Millionen Euro