
Musik liegt in der Luft
Genau genommen könnten Innsbruck und Freiburg schon seit über 600 Jahren Partnerstädte sein. Der Breisgau gehörte von 1368 bis 1805, also rund 450 Jahre lang, zum von Innsbruck aus regierten „habsburgischen Vorderösterreich“, woran beispielsweise noch heute das Freiburger Stadtwappen erinnert: Oft wird es an historischen Gebäuden oder auf Gemälden zusammen mit dem Wappen von Österreich gezeigt. Ein weiterer historischer Bezugspunkt stammt aus der Zeit Andreas Hofers, als ein Innsbrucker Bürgermeister aus Freiburg stammte. Casimir Schumacher (1766–1824) war von 1807 bis 1809 Bürgermeister von Innsbruck. Er stieg als 26-Jähriger in die Wagner’sche Buchhandlung ein, die er 1803 übernahm. Er etablierte sich rasch im öffentlichen Leben der Stadt und wurde 1807 zum Bürgermeister gewählt. Mehr dazu im Stadtarchiv-Blog auf www.innsbruck-erinnert.at
Das kulturelle Erbe hängt oft mit Universitäten und HerrscherInnen-Dynastien zusammen: Auch andere Partnerstädte Freiburgs wie Besançon, Padua oder Granada sind wie Innsbruck alte Habsburgerstädte oder wie Lemberg (Lwiw) touristisch attraktive Universitätsstädte. Die Freiburger Universität wurde bereits 1457 gegründet – die Leopold-Franzens-Universität in Innsbruck hingegen „erst“ 1669.
Auf ein gutes Klima
Freiburg liegt in einer Zone mit warm- und feucht-gemäßigtem Klima, wobei es in der Ebene wärmer und trockener ist, dort gedeiht Wein. Immerhin ist Freiburg mit rund 650 Hektar Rebfläche eine der größten Weinbaugemeinden Deutschlands. Auf kleinen Flächen mitten in der Innenstadt, wie z. B. am Freiburger Schlossberg, wird noch heute Wein angebaut. In den Bergzonen hingegen – immerhin liegt die höchste Erhebung, der Hausberg Schauinsland, auf 1.284 Metern – ist es kühler und feuchter.
Eine Gemeinsamkeit mit Innsbruck ist der wohlbekannte Fallwind, der das Stadtklima beeinflusst: Der Föhn beschert Freiburg die meisten Tropennächte in Deutschland mit Temperaturen über 20°C. Während der europaweiten Hitzewelle 2003 wurden in Freiburg am 13. August offiziell 40,2 Grad gemessen – in Innsbruck immerhin 37,4°C.
„Das gemeinsame Jugendchorprojekt ‚Summer in the (Twin) City‘ anlässlich 60 Jahre Städtepartnerschaft reiht sich in die gute Zusammenarbeit Freiburgs und Innsbrucks auch auf kultureller Ebene, die weit über diese 60 Jahre andauert.“ (Stadträtin Uschi Schwarzl)
Sommer in der Stadt
Diese Gemeinsamkeit könnte die Grundlage für ein gemeinsames Musikprojekt geschaffen haben. Zehn Mädchen aus dem Jugendchor der Musikschule Innsbruck (Leitung: Veronika Brandt) sowie der Freiburger Jugendchor Voice Event besingen anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums in einem gemeinsam produzierten Musikvideo zum Song „Summer in the (Twin) City“ den Sommer. Ob zum Release Anfang Juli entsprechende Sommerhitze herrschen wird? Man darf gespannt sein! AS
Für die Hilde-Zach-Kunst- und Literaturstipendien können sich Interessierte noch bis 12. Juni bzw. 19. Juni bewerben. Mit dem Arthur-Haidl-Preis werden alle zwei Jahre Projekte und Initiativen in den Bereichen Kultur, Jugend, Traditionspflege, Bildung und Geisteswissenschaften ausgezeichnet. Die Einreichfrist läuft von 8. Mai bis 10. Juli.
Für die „stadt_potenziale 2023“ sucht die Stadt bis 3. Juli wieder künstlerische Projekte, die Innsbrucks Stadtentwicklung neue Impulse geben.
Alle Einreichungen sind online unter kultur-innsbruck.vemap.com möglich.