Sensibler Umgang mit dem Wald unterstützt den Quellschutz
Zur Sicherung der Trinkwasserversorgung für die Stadt Innsbruck sind große Teile der Waldflächen auf der Nordkette als Quellschutzgebiete ausgewiesen. Eine ökologisch ausgerichtete Waldbewirtschaftung sorgt dafür, dass das Quellwasser nicht verunreinigt wird und der Waldboden eine bestmögliche Wasserspeicherung aufweist.
„Durch den sensiblen, schonenden und naturnahen Umgang mit dem Wald leistet das Forstamt einen bedeutenden Beitrag zum Schutz unserer Quellen“, so Vizebürgermeister Kaufmann: „Die Innsbrucker Nordkette ist sowohl als beliebtes Naherholungsgebiet als auch Wasserschutzgebiet nicht aus dem städtischen Gefüge wegzudenken. Sie nimmt einen einzigartigen Stellenwert bei der Bevölkerung ein und somit ist es unsere Aufgabe, auf dieses Gebiet besondere Rücksicht zu nehmen und es zu schonen, so wie es das Forstamt tut.“
Gebot der Stunde: Für stabile Wälder sorgen
„In einer Zeit, in der immer mehr und immer heftigere Wetterereignisse den Wäldern zusetzen, ist es ein Gebot der Stunde, alles zu unternehmen, um deren Stabilität zu erhalten“, mahnt Amtsvorstand Wildauer: „Stabilität ist nur mit Eingriffen in die Stückzahlen der bestehenden Bäume möglich. Dies geschieht laufend, mit langfristiger Vorausplanung und in kleinen Schritten, um Bäume und Wälder zu schaffen, die allen Wetterereignissen trotzen können.“
Das städtische Forstamt ist unter anderem für die Bewirtschaftung der Quell-, Schutz- und Erholungswälder, die sich im Eigentum unzähliger Privatbesitzer befinden, zuständig. In diesen Zuständigkeitsbereich fällt es auch, besonders auf die sensiblen Quellschutzwälder zu achten und bei der Bewirtschaftung den privaten WaldeigentümerInnen hilfreich zur Seite zu stehen. „Unsere Aufgabe ist es, mit den Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie im Einklang mit der Natur stabile Quellschutzwälder zu erhalten und die ökologisch ausgerichtete Waldbewirtschaftung zu fördern“, erläutert Waldaufseher Huber.
Wie Pferde den Waldboden schonen
Damit dieses Ziel erreicht wird, ist es wichtig, das ständig nachwachsende Holz aus dem Wald auf Forststraßen zu bringen, von wo aus es abtransportiert werden kann. Um diese so genannte „Holzbringung“ aus den Quellschutzwäldern so schonend wie möglich zu gestalten, greifen die HüterInnen der Wälder zu altbewährten Methoden: die Bringung von Holz mittels Pferd. Diese Methode der Holzbringung – für die keine Seiltrassen nötig sind – war und ist das schonendste Mittel des Abtransports für den sensiblen Waldboden. „1 PS schafft in diesem Fall dieselbe Leistung, für die sonst 160 PS benötigt werden“, bringt es Huber auf den Punkt.
Hubert Kirchmair aus Schwaz ist mit seinen vier Noriker Pferden einer der letzten „Holz-Rücker“ in Tirol, die sich dieser altbewährten Methode verschrieben hat. Mit viel Muse und Geschick werden die Pferde von ihm durch den Wald dirigiert und tragen dadurch zum Wohle der Quellschutzwälder auf der Nordkette bei. (AA)