An heißen Tagen unverzichtbar – das Trinkwassermapping des Landes Tirol weist den Weg zu Innsbrucks öffentlichem Quellwasser: www.tirol.gv.at/hitze
An heißen Tagen unverzichtbar – das Trinkwassermapping des Landes Tirol weist den Weg zu Innsbrucks öffentlichem Quellwasser: www.tirol.gv.at/hitze

Hitzeschutz beginnt im Alltag

Heiße Tage stellen den Körper vor Herausforderungen. Wer gut vorbereitet ist, schützt sich und andere – mit ausreichend Flüssigkeit, kühlen Rückzugsorten und solidarischem Miteinander.

Der Sommer steht für Sonne, Bewegung im Freien und Lebensfreude Gleichzeitig steigt mit zunehmenden Hitzetagen auch das gesundheitliche Risiko – besonders für ältere Menschen, Kinder und Personen mit Vorerkrankungen. Die Stadt Innsbruck informiert daher über einfache, aber wirksame Maßnahmen, mit denen sich der Alltag bei hohen Temperaturen sicher und gesund gestalten lässt. Parallel setzt sie mit klimaresilienter Stadtplanung gezielt Maßnahmen für die Zukunft.

„Immer mehr Hitzetage sind nicht nur eine Begleiterscheinung der Klimakrise, sondern eine konkrete Herausforderung für Gesundheit, Stadtentwicklung und Zusammenhalt. Mit dem Hitzeaktionsplan reagieren wir nicht erst, wenn es brennt – sondern gestalten die Stadt aktiv um: vorausschauend, menschlich und solidarisch“, betont Stadträtin Janine Bex, BSc, zuständig für Stadtklima und Umwelt.

Symptome ernst nehmen

Langanhaltende Hitzeperioden führen zu einer erhöhten Belastung des Herz-Kreislaufsystems. Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen gehören zu den ersten Anzeichen, gefolgt von Schwindel, Erschöpfung, Muskelkrämpfen oder im Extremfall Hitzeschlag. Besondere Vorsicht ist bei Tropennächten geboten – also Nächten, in denen die Temperatur nicht unter 20°C fällt. Ohne nächtliche Abkühlung fehlt dem Körper eine wichtige Regenerationsphase.

Besonders gefährdet

Hitze betrifft alle – manche jedoch stärker als andere. Besonders gefährdet sind:

• Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter lässt das Durstempfinden nach. Auch die Fähigkeit zur Wärmeregulation ist eingeschränkt.

• Kleinkinder und Säuglinge: Der Flüssigkeitsbedarf ist hoch, die Schweißdrüsen sind noch nicht vollständig ausgebildet.

• Menschen mit Vorerkrankungen: Insbesondere bei Herz-, Kreislauf-, Lungen- oder Stoffwechselerkrankungen kann Hitze die Symptome verstärken.

• Schwangere und stillende Frauen: Der Flüssigkeitsverlust ist erhöht, Komplikationen treten unter Umständen schneller auf.

• Alleinlebende oder mobilitätseingeschränkte Personen: Der Zugang zu Hilfe oder kühlen Orten ist nicht immer gewährleistet.

Schützende Maßnahmen

Bereits einfache Verhaltensweisen tragen dazu bei, hitzebedingte Beschwerden zu vermeiden:

• Regelmäßig Wasser trinken, auch ohne Durstgefühl – mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag.

• Kühl und schattig bleiben: Aufenthalte im Freien auf die Morgen- oder Abendstunden legen, körperliche Anstrengung reduzieren.

• Wohnräume abdunkeln, tagsüber nur in den frühen Morgenstunden oder am Abend lüften.

• Leichte, helle Kleidung tragen, vorzugsweise aus Baumwolle oder Leinen.

• Sonnenschutz beachten: Hoher Lichtschutzfaktor, Kopfbedeckung und bei Bedarf Sonnenbrille.

• Auf andere achten: Soziale Wärme hilft bei physischer Hitze – kurze Nachfragen bei älteren NachbarInnen oder ein Glas Wasser im richtigen Moment können viel bewirken.

Treten trotz Vorsichtsmaßnahmen Symptome wie starke Erschöpfung, Schwindel, Muskelkrämpfe oder Fieber auf, sollte rasch gehandelt werden: kühlen, ausruhen, ausreichend trinken. Bei Bewusstseinsveränderungen, Atemnot oder Kreislaufversagen ist umgehend der Notruf 144 zu wählen.


Die Klimakrise trifft uns dort, wo wir leben – in unseren Wohnungen, auf unseren Plätzen, in unseren Parks. Deshalb ist Hitzevorsorge keine abstrakte Zukunftsfrage, sondern eine konkrete Gestaltungsaufgabe für heute. Als Stadt setzen wir auf kluge Planung, grüne Infrastruktur und soziale Verantwortung. Denn jede Maßnahme, die wir jetzt umsetzen, schützt Gesundheit, Lebensqualität und das Miteinander in unserer Stadt – nicht irgendwann, sondern genau jetzt.

Stadträtin Janine Bex

Stadträtin Janine Bex

Hitzevorsorge im Stadtbild

Neben persönlichem Verhalten setzt die Stadt Innsbruck auf nachhaltige Umgestaltung des öffentlichen Raums. Besonders sichtbar wird das am neu gestalteten Alois-Lugger-Platz – dem „COOLYMP“ im Olympischen Dorf. Bisher war der Ort ein Hitzehotspot – der gesamte Platz verfügte über nur 14 m² Grünfläche, was 0,34 Prozent der Fläche entsprach. Nun wurden 57 Prozent der Fläche entsiegelt und fast ein Viertel begrünt. Über 400 Ideen und Vorschläge der Bevölkerung flossen in die Planung ein – das Ergebnis: Bäume, Schattenplätze, Wasserflächen und Verdunstungszonen sollen den Platz künftig um bis zu drei bis vier Grad kühlen.

„Mit Projekten wie COOLYMP zeigen wir, wie aus einem Hitze-Hotspot ein Begegnungsraum mit Aufenthaltsqualität wird – klimaangepasst, generationengerecht und gemeinsam gestaltet“, so Bex. Auch andere Orte werden aktiv gekühlt: Die Stadt hat mehrere „Cooling Zones“ eingerichtet – etwa in den Wohnheimen der ISD in Hötting, Pradl, Reichenau, Lohbach, der Inneren Stadt und im Olympischen Dorf. Auch das IKB-Kundencenter in der Salurner Straße zählt dazu – dort finden Menschen Abkühlung, Zugang zu Trinkwasser und Informationen zum richtigen Verhalten bei Hitze. „Diese Cooling Zones sind nicht nur Schutzräume – sie sind ein Ausdruck von Fürsorge und Verantwortung, besonders für vulnerable Gruppen“, unterstreicht Bex. DJ