Frauenförderung in Führungspositionen und der Schutz dienstnehmender Eltern waren wichtige Themen bei den Konferenzen der Beauftragten für Gleichbehandlung und Anti-Diskriminierung.
Frauenförderung in Führungspositionen und der Schutz dienstnehmender Eltern waren wichtige Themen bei den Konferenzen der Beauftragten für Gleichbehandlung und Anti-Diskriminierung.

Weisungsfrei und vertraulich

Auch 25 Jahre nach Erlass des Tiroler Landesgleichbehandlungsgesetzes ist Gleichbehandlung am Arbeitsplatz auch im öffentlichen Dienst noch immer Thema.

Seit 1. März 2022 ist Sabine Floßmann Ansprechpartnerin für alle städtischen Bediensteten in Fragen von Gleichbehandlung. Wann immer man sich ungleich behandelt glaubt, sich ungerecht behandelt fühlt, eine Entscheidung einer/eines Vorgesetzten nicht nachvollziehen kann, kann man sich an die Gleichbehandlungsbeauftragte wenden.

Konkrete Hilfe

„Manchmal kann man rasch Hilfe leisten, vielleicht auch vermitteln, eine gemeinsame Lösung finden, nicht immer geht es dabei auch um Gleichbehandlungsfragen. 33 Jahre Erfahrung im Gemeindedienst sind hier nützlich“, erläutert Sabine Floßmann: „Oft kommt man auch zu mir, weil man sich etwas von der Seele reden will oder weil man sich selbst nicht sicher ist und eine andere Meinung, eine Perspektive von außen braucht.“

Bewusstsein schaffen

Zu den Aufgaben einer Gleichbehandlungsbeauftragten gehört es, Bewusstsein zu schaffen für die geltende Rechtslage, für immer noch vorhandene Ungleichbehandlung, für versteckte Diskriminierung und deren Folgen, auch dafür sein eigenes Handeln zu hinterfragen. „Diskriminieren passiert nicht nur im Handeln, auch in der Sprache, im (Ver-)Schweigen. Nicht immer ist diese Ungleichbehandlung beabsichtigt, sie kann erlernt sein. Etwas, was man nie in Frage gestellt hat. Wichtig ist, wie es beim Gegenüber ankommt", ergänzt Floßmann.

Wichtig sei auch die langfristigen Folgen der eigenen Entscheidungen zu kennen, wenn man sich etwa für Teilzeit entscheidet, wichtig auch darüber zu informieren, dass Gleichbehandlungsmaßnahmen zum Erfolg eines Unternehmens beitragen, weil unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt werden müssen. „Unser Ziel,“ so Floßmann, „ist, dass es positive Diskriminierung nicht mehr braucht.“ Der Weg dorthin ist allerdings noch weit und steinig. Corona hat hier einiges verschleppt, manches aber auch sichtbar gemacht und angestoßen, gerade im Bereich der Digitalisierung, im Zusammenhang mit Homeoffice, mit flexiblen Arbeitswelten. Die wichtigen regelmäßigen Vernetzungstreffen der Gleichbehandlungsbeauftragten waren physisch nicht möglich. Bei den zwei Konferenzen der österreichischen Gleichbehandlungs- und Antidiskriminierungsbeauftragten Ende September in Innsbruck ging es daher besonders darum, sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen. UI