Eine wichtige Aufgabe des Gesundheitamtes rund um Amtsleiter Hans-Peter Rammer (l.) sind Impfungen von MitarbeiterInnen und in Schulen. 2021 wurden insgesamt 4.216 Impfungen durchgeführt.
Eine wichtige Aufgabe des Gesundheitamtes rund um Amtsleiter Hans-Peter Rammer (l.) sind Impfungen von MitarbeiterInnen und in Schulen. 2021 wurden insgesamt 4.216 Impfungen durchgeführt.

Am Ende zählt nur die Gesundheit

Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf und das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen gestellt. Aber auch abseits von Covid-19 gab es für das städtische Gesundheitsamt viel zu tun.

Die vergangenen zwei Jahren waren für alle, besonders aber für die MitarbeiterInnen im Gesundheitswesen eine herausfordernde Zeit. Gerade in der akuten Phase geriet das Personal des städtischen Gesundheitsamtes trotz des teilweise siebentägigen Einsatzes, oft bis in die Abendstunden, an seine Grenzen. Unter anderem  unterstützte das Gesundheitsamt die Impfaktionen des Landes Tirol in der Messe Innsbruck von 18. Oktober bis 26. November 2021. Einerseits wurden die Drittimpfungen der über 80-Jährigen organisiert, andererseits eine zusätzliche Impfaktionswoche angeboten. Während des gesamten Zeitraums wurden rund 12.000 Impfungen durchgeführt. Derzeit liegt die Impfrate in Innsbruck bei 69 Prozent. „Dank der Unterstützung aus anderen Dienststellen, der Bereitschaft des Stammpersonals und von Innsbrucker Ärztinnen und Ärzten konnte die heiße Phase bewältigt werden“, betont Stadtphysikus Ing. Dr. Hans-Peter Rammer und führt weiter aus: „Inzwischen ist die Situation stabil, wir stehen aber immer noch unter enormer Mehrbelastung, die mit dem derzeitigen Personalstand auf Dauer nicht zu stemmen ist.“

Gesundheitsversorgung auf einen Blick

In Innsbruck praktizieren (mit Stand März 2021) 595 ÄrztInnen, darunter 113 AllgemeinmedizinerInnen und 118 ZahnmedizinerInnen (ZahnärztInnen, KieferorthopädInnen und KieferchirurgInnen). 62 Prozent der ÄrztInnen sind männlich, 38 Prozent sind weiblich. In Innsbruck gibt es drei Krankenhäuser (Landeskrankenhaus Innsbruck,  Sanatorium Kettenbrücke und Militärspital (Sanitätszentrum West). Im Jahr 2021 wurden 76.411 PatientInnen von 2.703 Personen (Pflegepersonal) in den Innsbrucker Kliniken versorgt.

„Amtsärztinnen und Amtsärzte haben eine große Bandbreite an Aufgaben zu erfüllen. Vor allem im Bereich der Vorsorgemedizin und im Impfwesen hat das Gesundheitsamt eine wichtige Funktion."

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber

Vizebürgermeister Johannes Anzengruber

Gesundheitsamt wird zukunftsfit

Derzeit sind im Referat Gesundheitswesen sechs AmtsärztInnen tätig, fünf davon jedoch nur in Teilzeit, weitere werden seit einiger Zeit gesucht. In Hinblick auf kommende Herausforderungen wie den allgemeinen ÄrtzInnenmangel sowie bevorstehende Pensionierungen wird bereits jetzt an strukturellen Weichenstellungen gearbeitet, um das Gesundheitsamt zukunftsfit zu machen und damit das Funktionieren des Gesundheitsreferats mittel- und langfristig abzusichern. „Neben den hoheitlichen Aufgaben wird das Public-Health-Thema, also die Öffentliche Gesundheitsversorgung, künftig einen Schwerpunkt bilden“, betont der für den Bereich Gesundheit ressortzuständige Vizebürgermeister und ausgebildete Gesundheitswissenschaftler, Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc. „Durch Corona sind zahlreiche Gesundheitsthemen in den Hintergrund getreten, haben aber nichts von ihrer Aktualität verloren. Das betrifft vor allem den Bereich der Vorsorgemedizin, in dem das Gesundheitsamt wichtige Arbeit leistet.“

Gesund, von Kindesbeinen an

Das städtische Referat für Gesundheitswesen setzt sich das gesamte Jahr über für die Schließung von Impflücken ein. 2021 nahmen die MitarbeiterInnen rund 4.216 Impfungen vor, der Großteil davon (3.157 Impfungen) wurde in Schulen durchgeführt. „Wir nehmen die amtsärztliche Aufsicht sehr ernst. Das Impfwesen hat sich etabliert, dennoch ist es wichtig, weiterhin die Durchimpfungsrate zu erhöhen“, appelliert Amtsleiter Rammer an die InnsbruckerInnen, die kostenlose Mumps-Masern-Röteln-Impfaktion in Anspruch zu nehmen. Daran nahmen vergangenes Jahr nur 67 Personen teil. Einen wesentlichen Baustein in der städtischen  Gesundheitsversorgung stellen zudem die schulärztlichen Vorsorgeuntersuchungen dar. So wurden 2021 im Rahmen der Schulgesundheit 3.016 Reihenuntersuchungen vorgenommen. Auch die Zahngesundheit wird bei den Kleinsten nicht vergessen: Insgesamt wurde im Vorjahr bei 6.911 Kindern eine  Zahnprophylaxe durchgeführt. MD

Corona-Zahlenspiegel

(Stand: 6. März 2022)

Gültige Impfzertifikate: 90.389 (69 Prozent)
Erstimpfungen:
99.436 (75,9 Prozent)
Zweitimpfungen:
95.380 (72,8 Prozent)
Drittimpfungen:
68.584 (52,3 Prozent)
Corona-Tests:
349.335 (Stand 7 3 2022)
Covid-19-bedingte Todesopfer:
140 (Stand 7. 3. 2022)