
Projekt „Pausenzeichen“ prämiert
Der Künstler Lucas Norer erhält für sein Projekt „Pausenzeichen“ die „gedenk_potenziale 2023“, eine Förderung, die im Gedenken an die Befreiung des Konzentrationslagers Mauthausen am 5. Mai 1945 initiiert wurde. „Mit den ‚gedenk_potenzialen‘ haben wir eine zeitgemäße Form des Erinnerns und Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes sowie die Opfer von Gewalt und Rassismus entwickelt“, betonte Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl anlässlich der Preisverleihung im Bürgersaal und gratulierte dem Preisträger gemeinsam mit der Kulturausschussvorsitzenden GRin Irene Heisz, den Jurymitgliedern Mag.a Heidi Schleich und Dr. Horst Schreiber sowie Kulturamtsleiterin Dr.in Isabelle Brandauer.
Im öffentlichen Raum werden Klanginstallationen vier Täterorte der NS-Repression in Innsbruck gut sichtbar in den Fokus rücken: Die Gestapo-Stelle in der Herrengasse 1, das Polizeigefängnis „Sonne“ in der Salurnerstraße, das Landesgerichtliche Gefangenenhaus in der Schmerlingstraße und das Gestapolager in der Reichenau. Mittels einer Text- und Klangintervention, die auf Originaldokumenten und Zeugenaussagen zum NS-Terror und einem musikalischen Schlagabtausch zwischen NS-Radio und eines englischen Tarnsenders basiert, werden die Orte und Geschehnisse künstlerisch markiert und die historische Relevanz thematisiert. Das ausgewählte Kunstprojekt wird mit 20.000 Euro gefördert und bis 5. Mai 2023 umgesetzt.
Tatorte als Mahnmale
Die Jury – bestehend aus Dr.in Irmgard Bibermann, Melanie Hollaus, Dr.in Birgit Johler, Mag.a Heidi Schleich und Univ.-Doz. Dr. Horst Schreiber – entschied sich einstimmig für Lucas Norers Projekt „Pausenzeichen“. Der Inhalt sei klar formuliert und gut rezipierbar: „Die angestrebte Auseinandersetzung mit den ‚Tatorten‘ – die immer auch Opferorte sind – ist nicht nur am Puls der Zeit, sie fehlt bislang auch in der lokalen und regionalen Gedenkkultur weitgehend. In diesem Sinne lässt das Projekt wichtige Impulse erwarten, zumal es sowohl individuell als auch Gruppen, SchülerInnen, etc. zugänglich ist“, so die Begründung der Jury. AS
Weitere Informationen zum Künstler, Auszeichnungen und Ausstellungen unter http://lucasnorer.tumblr.com
Kontakt
Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Dr. Matthias Egger
Telefon +43 512 5360 1400
post.stadtarchiv@innsbruck.gv.at
www.gedenkpotenziale.at