
Blumen und Glückwünsche zum Ehrentag
Nicht nur die Sonne strahlte über Innsbruck, auch Frau Else Aumayer strahlte über das ganze Gesicht, als sie Geburtstagsgrüße aus dem Stadtmagistrat erreichten. „Liebe Frau Aumayer, herzliche Gratulation zu ihrem Ehrentag im Namen der Stadt Innsbruck“, freute sich Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und überreichte der Jubilarin zum 101. Geburtstag einen bunten Blumenstrauß.
In Begleitung der beiden Enkelkinder ging es zum geselligen Plausch ins Grüne vor dem Dürerheim. Um fit und agil zu bleiben, dreht die rüstige Seniorin täglich eine Runde von etwa 45 Minuten in der umliegenden Nachbarschaft, erfreut sich an den schönen Blumen und Pflanzen des Heimgartens und nascht gelegentlich an den hiesigen Beeren.
Der Liebe wegen nach Tirol
Seit rund acht Jahren lebt die im Jahr 1921 in Marburg an der Drau (heute: Maribor in Slowenien) geborene Else Aumayer im Wohnheim. Auch ihr mittlerweile verstorbene Gatte, mit dem sie 62 Jahre verheiratet war, lebte einige Zeit mit ihr im selben Heim. Kennen und lieben gelernt haben sie sich, als sie kurz vor dem Kriegsende im April 1945 nach Innsbruck kam. „Ab da war ich Tirolerin“, scherzte die Jubilarin, deren Herz aber immer noch für die alte Heimat in der Steiermark schlägt. Lebensfroh erzählte sie Geschichten aus vergangenen Tagen. „Es ist schön, solche Erzählungen aus vergangener Zeit zu hören. Die müssen bewahrt und weitererzählt werden“, betont Vizebürgermeister Johannes Anzengruber. So lebte sie zunächst einige Jahre in Hötting, bescheiden in einer Notunterkunft. Im Stadtteil am Fuße der Nordkette arbeitete sie auch 14 Jahre für eine Arztpraxis.
Vertrauter Ort
1964 ging es aus einfachen Verhältnissen in eines der neuen Wohnhäuser, die im Rahmen der Olympischen Winterspiele errichtet wurden. „Vom Keller ging es in den zehnten Stock, inklusive fließendem Wasser mit toller Aussicht über die ganze Stadt“, erzählte Else Aumayer. Später war sie beruflich auch im Magistrat für die Lebensmittelaufsicht tätig.
Für das Geburtstagskind ist das Dürerheim ein vertrauter Ort. Sie war dort 30 Jahre lang für die evangelische Seelsorge engagiert und hatte einst die BewohnerInnen in vielen Belangen unterstützt, mit ihnen geredet und beim Einkaufen geholfen. Daher fiel ihr der Umzug ins Wohn- und Pflegeheim nicht besonders schwer. Mit stolzen 101 Jahren gehören fünf Enkel- und neun Urenkelkinder zur großen Familie der Innsbruckerin. „Es freut mich, dass Sie sich Zeit genommen und beehrt haben“, verabschiedete sich Frau Aumayer nach einem netten Austausch vom Vizebürgermeister der Landeshauptstadt. MF