Begegnung und Austausch stehen bei der Frauen*vernetzung im Mittelpunkt.
Begegnung und Austausch stehen bei der Frauen*vernetzung im Mittelpunkt.

Frauen* stehen für Frauen* ein

Seit 2014 gibt es in Tirol ein unabhängiges feministisches Netzwerk. Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinary- und Transpersonen mit unterschiedlichen Hintergründen treffen sich dort regelmäßig, um sich auszutauschen, sich gemeinsam für ihre Anliegen einzusetzen und eine Öffentlichkeit zu schaffen – unter anderem auch am 8. März, dem internationalen Frauen*kampftag.

Alles begann mit einer Gesprächsrunde für Frauen* im Dezember vor acht Jahren. Der Einladung des Arbeitskreises Emanzipation und Partnerschaft (AEP) gemeinsam mit der Initiative Minderheiten Tirol unter dem Motto „Begegnung – Austausch – Vernetzung“ folgten etwa 30 Aktivistinnen aus unterschiedlichen Bereichen. In der daraus entstandenen unabhängigen Plattform Frauen*Vernetzung für Begegnung und Austausch engagieren sich heute mehr als 150 Einzelpersonen, die rund 30 unterschiedliche Organisationen und Initiativen vertreten. „In einer überschaubaren Stadt wie Innsbruck mit 130.000 Einwohnerinnen und Einwohnern haben immer wieder einmal diverse Aktivitäten feministischer Initiativen voneinander isoliert und gegenseitig unbemerkt stattgefunden. Genau dieses Nicht-Voneinander-Wissen und die damit einhergehende Unverbundenheit waren zentrale Beweggründe für die Gründung und den Aufbau der Frauen*Vernetzung“, erklärt Dr.in Lisa Gensluckner, Initiatorin der Vernetzung.

Gemeinsam verschieden

Die Stärke der Vernetzungsgruppe liegt darin, dass erstmals in dieser Breite Frauen* mit verschiedenen Hintergründen zusammentreffen, um sich auszutauschen und zu organisieren. Dieser Informationsaustausch ist auch deshalb so wichtig, da er für die inhaltlichen Schwerpunkte der unterschiedlichen Vereine, Organisationen und Gruppierungen sensibilisiert. Denn je nach Klasse, Herkunft, rassistischen Zuschreibungen, Alter, Sexualität, Körper, religiöser Zugehörigkeit oder Gesundheit sowie weiterer sozialer und gesellschaftlicher Positionierungen können die vielfältigen Lebensbedingungen und Erfahrungen von Frauen* variieren. Durch die Verknüpfung dieser Diversität entsteht Solidarität untereinander und Sichtbarkeit füreinander. Ziel der Plattform ist es, die verschiedenen Interessen zu bündeln und gemeinsame Aktionen zu initiieren. So organisiert die Frauen*vernetzung unter anderem am internationalen Frauen*kampftag, der jährlich am 8. März begangen wird, auch heuer wieder einen Aktionstag mit Kundgebung vor der Annasäule in der Maria-Theresien-Straße und anschließender Demonstration.

Städtische Unterstützung

„Die Frauen*vernetzung setzt in enger Kooperation mit dem städtischen Referat für Frauen und Generationen frauen*politische Schwerpunkte in Innsbruck“, weiß Stadträtin Mag.ª Elisabeth Mayr und führt aus: „Speziell die zahlreichen Aktivitäten rund um internationale Tage der Frauenbewegung, wie es etwa der 8. März als Frauen*kampftag und der 25. November als Tag gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* sind, sprechen für den Erfolg der Plattform.“

Die vielen diesjährigen Aktionen zum 8. März hat die Frauen*vernetzung auch heuer wieder in einem Programmheft gebündelt. „Die Broschüre unterstreicht die Vielfalt des feministischen Engagements, die wir in Innsbruck vorfinden. Heuer sind trotz Corona mehr als 20 Veranstaltungen am und rund um den Tag vorgesehen, zusätzlich wurden über 20 Statements gesammelt“, betont Nora Gabl aus dem Koordinationsteam der Frauen*vernetzung.

"Der internationale Frauen*kampftag muss genutzt werden, um die vielen Formen der Benachteiligung von Frauen* sichtbar zu machen und gegen sie – Schulter an Schulter – zu kämpfen. Für dieses gemeinsame Ziel ist das Engagement der Frauen*vernetzung mittlerweile unverzichtbar.“

Amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr

Amtsführende Stadträtin Elisabeth Mayr

Interesse?

Wer sich bei der Frauen*vernetzung einbringen möchte, ob als Privatperson oder repräsentativ für eine Organisation oder Initiative, ist herzlich eingeladen, an einer Gesprächsrunde teilzunehmen. Diese finden im Durchschnitt alle vier Wochen statt. „Die Gesprächsrunden bilden gewissermaßen das Herzstück der Vernetzung.  Hier schmieden wir Pläne, informieren über aktuelle Themen, knüpfen Kontakte und tauschen uns in entspanntem Rahmen aus. Wer zumindest einmal an einem Treffen teilnimmt und sich in die Verteilerliste einträgt, erhält fortan die Protokolle. Damit ist es auch Frauen* möglich, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht an den Treffen teilnehmen können, informiert und Teil der Vernetzung zu bleiben“, erklärt Gabl. Wer über aktuelle Termine, Aktionen und Gesprächsrunden informiert bleiben möchte, sich einbringen will oder im Verteiler aufgenommen werden mag, kann sich per E-Mail an mail@frauenvernetzung.tirol wenden. AD

Hinweis: Das Sternchen hinter „Frauen" (*) soll verdeutlichen, dass es sich auf alle Personen bezieht, die sich unter der Bezeichnung „Frau" definieren, definiert werden und/oder sich sichtbar gemacht sehen.

 

Frauentag am 8. März 2022

Der erste Internationale Frauentag fand am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, der Schweiz, in den USA und in Österreich statt. Im Jahr 1921 wurde der Internationale Frauentag auf den 8. März festgelegt, an dem seither weltweit mit Veranstaltungen und Aktionen auf die Anliegen von Frauen aufmerksam gemacht wird.

Welche Aktionen und Aktivitäten (nicht nur) rund um den Weltfrauentag in Innsbruck stattfinden, ist online auf www.frauenvernetzung.tirol nachzulesen.