Equal Pay Day 2019: Als sichtbares Zeichen machten Mitglieder der Innsbrucker Stadtregierung, des Gemeinderats und städtische MitarbeiterInnen in der Innsbrucker Innenstadt mit Give Aways auf den Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam.
Equal Pay Day 2019: Als sichtbares Zeichen machten Mitglieder der Innsbrucker Stadtregierung, des Gemeinderats und städtische MitarbeiterInnen in der Innsbrucker Innenstadt mit Give Aways auf den Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern aufmerksam.

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit gefordert

Equal Pay Day am 21. Oktober

Der Equal Pay Day, der Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Frauen und Männern, kennzeichnet rechnerisch den Tag, an dem Männer bereits die Gehaltssumme erreichen, für die Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen, und verdeutlicht damit die bestehenden Einkommensunterschiede. Wie aus der Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria zu ersehen ist, verdienen Frauen in Österreich – bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung und Vergleich der Brutto-Jahreseinkommen – durchschnittlich 19,7 Prozent weniger als Männer.

Tirolweit wurde der Equal Pay Day bereits am 11. Oktober erreicht (-22,3 Prozent). Umgelegt auf die Kalendertage heißt das, dass Frauen in Tirol ab dem 11. Oktober statistisch gesehen für den Rest des Jahres 2019 gratis arbeiten. In Innsbruck fällt der Equal Pay Day auf den 2. November – hier verdienen Frauen durchschnittlich 16,2 Prozent weniger als Männer. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Einkommenssituation der Frauen in Tirol und in Innsbruck etwas verbessert.

„Der Equal Pay Day bietet die Chance, öffentlichkeitswirksam einen konstruktiven Dialog rund um das Thema Einkommensgerechtigkeit und Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit zu führen“, stellt Frauenstadträtin Mag.a Elisabeth Mayr fest. „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit sollte eigentlich selbstverständlich sein, muss aber weiterhin vehement eingefordert werden. Was die Verteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit betrifft, gilt es noch viel Bewusstseinsbildung bei Männern, aber auch bei Frauen zu leisten. Noch ungleicher ist die Verteilung von Vermögen und Eigentum zwischen den Geschlechtern: Sage und schreibe 95 Prozent des Vermögens gehört Männern, und Vermögen ist in unserer Gesellschaft bekanntlich der wesentliche Faktor für Macht und Einflussnahme.“

Ungerechte Verteilung mit lebenslangen Folgen
Nach wie vor sind Frauen in Führungspositionen eher die Ausnahme als die Regel und die Lohnniveaus sind in Branchen mit hohem Frauenanteil tendenziell geringer. Die gravierendsten Nachteile erleiden Frauen aber dadurch, dass immer noch der Großteil der unbezahlten Hausarbeit, Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen wie selbstverständlich auf ihren Schultern lastet. Dadurch bedingte Reduktionen und Unterbrechungen der Erwerbstätigkeit lassen die Einkommensschere noch weiter auseinanderklaffen und haben lebenslange Folgen. Die ungerechte Verteilung von Erwerbsarbeit und unbezahlter Arbeit ist eine enorme Belastung für die Frauen, mit Folgen, die sie ein Leben lang begleiten. Jede Reduzierung oder Unterbrechung der Erwerbstätigkeit wirkt sich empfindlich auf die Höhe der Pension aus, in vielen Fällen droht Altersarmut.

Bewusstsein schärfen, Chancen aufzeigen
In Kooperation mit dem Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes wurde die Kampagne „Halbe/Halbe“ ins Leben gerufen, die österreichweit auf eine gerechtere Verteilung der unbezahlten Arbeit hinarbeitet. Neu ist heuer ein Haushaltsplan, der individuell befüllt werden kann und so plakativ die Verteilung der unbezahlten Arbeit in den einzelnen Haushalten aufzeigt. Gemeinsam mit der Gleichbehandlungsbeauftragten der Stadt Innsbruck wurde zusätzlich ein Lineal konzipiert, das die Einkommenseinbußen durch Unterbrechung bzw. Reduktion der Erwerbstätigkeit eindrücklich veranschaulicht. Mit diesen Instrumenten, ergänzt durch Informationen über Möglichkeiten einer gerechteren Verteilung wie z. B. Pensionssplitting, sollen Frauen wie Männern Impulse gegeben werden, die Zukunft gemeinsam gerechter zu machen.

Kontakt und Informationen

Referat Frauen und Generationen
Referatsleiterin Mag.a Uschi Klee
Tel.: +43 512 5360 4206
post.frauen.generationen@innsbruck.gv.at