
Ein Herz für Tier und Mensch
Wer schon einmal einen Hund oder eine Katze verloren hat, dem ist die Wasenmeisterei ein Begriff. WasenmeisterInnen oder AbdeckerInnen erledigten früher die Beseitigung und die Verwertung von Tierkadavern. Daraus wurden Fette, Leim, Knochenmehl oder Seife gewonnen. Die Zeiten haben sich geändert und die industrielle Produktion ist nicht mehr auf tierische Überreste angewiesen.
Einsatz für Tierwohl
Die im Referat für Veterinärwesen angesiedelte Wasenmeisterei kümmert sich auch um das Wohlergehen lebender Tiere. Gemeinsam mit den beiden Amtstierärztinnen Mag.a Lisa Gilhofer und Dr.in Judith Wilhelm ist einer der drei Wasenmeister zur Stelle, wenn ein herrenloses Tier im Stadtgebiet gemeldet wird. „Die Tiere werden geborgen und betreut, und − falls notwendig – medizinisch versorgt. Die Wasenmeisterei ist rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche erreichbar“, verdeutlicht der zuständige Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc. In Zusammenarbeit mit dem Tierheim Mentlberg wird darauf geachtet, gefundene Tiere ihren BesitzerInnen zurückzugeben oder ein neues Zuhause für sie zu finden.
4.500 Frauchen und Herrchen
Neben der Tierseuchenbekämpfung ist der Tierschutz eine Kernaufgabe des stadtinternen Veterinärreferats. Dabei werden laufend Kontrollen von Haustieren, landwirtschaftlichen Nutztieren, im Alpenzoo und Tierheim sowie bei Tierhandlungen und ZüchterInnen durchgeführt. Zweck der Kontrollen ist die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen mit Blick aufs Tierwohl. Dabei kommt es immer wieder zu kritischen Situationen. Für die MitarbeiterInnen ist ein dickes Fell von Vorteil. „Man muss sich viel anhören. Trotzdem ist eine Kontrolle zu viel besser als eine zu wenig. Wir pflegen einen konstruktiven Austausch mit den TierbesitzerInnen“, berichtet Amtstierärztin Gilhofer aus ihrem Arbeitsalltag.
Generell wünscht sie sich eine höhere Wertschätzung für Tiere. In der Stadt gibt es 4.500 Hunde, 2.000 Hühner, 1.100 Schafe, 1.000 Kühe, 230 Ziegen und zahlreiche Katzen. Das Referat für Veterinärwesen ist Ansprechpartner für Fragen rund um die Tierhaltung und auch für die Ausstellung von Gesundheitszeugnissen zuständig.
Die Beseitigung von Tierkadavern ist als behördliche Aufgabe bei der Wasenmeisterei geblieben. Im Jahr 2019 wurden 87.111 Kilogramm tierische Nebenprodukte gesammelt. BürgerInnen können bei der Wasenmeisterei gegen Gebühr auch verdorbenes Fleisch – von einer defekten Kühltruhe − abgeben.
Das Wohlbefinden von Tieren und Menschen liegt uns sehr am Herzen. Die professionelle Arbeit passiert meist im Hintergrund. Für ihren Einsatz gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein großer Dank. Vizebürgermeister Johannes Anzengruber |
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Genießbare Lebensmittel
Kontrolle ist das richtige Schlagwort zur Beschreibung des Referats für Lebensmittelaufsicht und Marktwesen, früher als „Marktamt“ bekannt. Dieses existiert seit 1906. Ziel damals wie heute: den BewohnerInnen der Stadt größtmögliche Sicherheit bei Lebensmitteleinkäufen und Lokalbesuchen zu garantieren.
Referatsleiter Andreas Nußbaumer, drei Lebensmittelinspektoren und eine Lebensmittelinspektorin haben viele Aufgaben zu bewältigen: Dazu zählen die Entnahme von Proben und Kontrollen von Gastlokalen und des Lebensmittelhandels genauso wie die Beratung von Betrieben bei Einrichtungsfragen oder hygiene- und lebensmittelrechtliche Schulungen.
„Innsbruck hat verantwortungsbewusste Betriebe und dank diesen einen sehr hohen Qualitätsstandard bei Speisen und Lebensmitteln. Damit das so bleibt, sind regelmäßige und unangemeldete Kontrollen notwendig“, ist Nußbaumer überzeugt. Pro Jahr führt die Lebensmittelsicherheit rund 1.400 Betriebsprüfungen durch und zieht 600 Lebensmittelproben. Die Aufsicht ist auch verantwortlich für Anzeigen und Strafen. Gelegentlich sind Betriebssperren notwendig.
Pilzbeschau & Co.
Die ausgebildeten LebensmittelinspektorInnen kontrollieren und informieren Betriebe und bieten auch einen besonderen Service für die Bevölkerung. Bei der Pilzbeschau können SchwammerlsucherInnen ihre Funde aus dem Wald auf Genießbarkeit überprüfen lassen – eine beliebte und kostenlose Leistung. „In einer Saison kommen schon an die dreihundert Pilzkörbe zusammen. Die meisten Pilze sind genießbar, manchmal ist auch ein giftiger Knollenblätterpilz oder Fliegenpilz dabei“, erzählt Nußbaumer. Nicht nur in der Schwammerlsaison sind die LebensmittelinspektorInnen gefragt: Die Kontrolle des Maß- und Eichgesetzes, die Überwachung der Preisauszeichnungspflicht und die Einhaltung der Marktordnung erfordern ständige Aufmerksamkeit. Es steckt viel Arbeit dahinter, damit sich alle in der Stadt wohlfühlen können. WG
Referat für Veterinärwesen
Maria-Theresien-Straße 18 (Eingang Adolf-Pichler-Platz)
Tel.: +43 512 5360 1035
post.veterinaerwesen@innsbruck.gv.at
Wasenmeisterei
Tel.: +43 512 5360 7455 (24-Stunden)
Referat für Lebensmittelaufsicht - Marktwesen
Anichstraße 5a, 4. Stock
Tel.: +43 512 5360 4540
post.lebensmittelaufsicht.marktwesen@innsbruck.gv.at