(v.l.): Yannick Pütz (Amt Klimaneutrale Stadt), Juliane Humer (tirol kliniken), Sabine Scholl-Bürgi (tirol kliniken), Stadträtin Janine Bex, Amtsvorstand Michael Deflorian (Amt Klimaneutrale Stadt) und Christine Schermer (Amt Klimaneutrale Stadt) stellen den gemeinsamen Aktionsplan gegen die Auswirkungen der Hitze vor
(v.l.): Yannick Pütz (Amt Klimaneutrale Stadt), Juliane Humer (tirol kliniken), Sabine Scholl-Bürgi (tirol kliniken), Stadträtin Janine Bex, Amtsvorstand Michael Deflorian (Amt Klimaneutrale Stadt) und Christine Schermer (Amt Klimaneutrale Stadt) stellen den gemeinsamen Aktionsplan gegen die Auswirkungen der Hitze vor

Cool bei Hitze

Gemeinsame Informations-Kampagne von Land Tirol, Tirol Kliniken und Stadt

Die Hitze der Stadt ist nicht nur laut einem Austro-Pop-Klassiker im Sommer brutal. Es ist ein Faktum, dass die Hitzetage in Innsbruck seit Jahren zunehmen. Im Jahr 2023 waren es 35 und damit war die Tiroler Landeshauptstadt negative Spitzenreiterin bei den Hitzerekorden in Österreich.

Bereits im Vorjahr haben das Land Tirol und die Tirol Kliniken mit einer Informationskampagne zum Thema Hitze offensiv auf die Problematik, die in Bezug auf Hitze und Gesundheit besteht, aufmerksam gemacht. 2024 ist nun auch die Stadt Innsbruck mit an Bord. Im Rahmen eines Pressetermins beim vor drei Jahren eröffneten neuen Messepark am Donnerstag, 4. Juli 2024, wurde die gemeinsame Initiative von Stadträtin Janine Bex, BSc und dem Leiter des städtischen Amtes Klimaneutrale Stadt Michael Deflorian, PhD vorgestellt.

Stadträtin Janine Bex (l.) und Amtsleiter Michael Deflorian (Amt Klimaneutrale Stadt) stellen die gemeinsame Initiative im Messepark vor.
Stadträtin Janine Bex (l.) und Amtsleiter Michael Deflorian (Amt Klimaneutrale Stadt) stellen die gemeinsame Initiative im Messepark vor.

„Im Vorjahr verzeichneten wir den wärmsten September und der darauffolgende Winter 2023/24 gehört zu den wärmsten Wintern der 257-jährigen Messgeschichte. Dies hat nicht nur unmittelbare Folgen für die Umwelt, sondern auch Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Gesellschaft – insbesondere auf gefährdete Gruppen wie ältere, pflegebedürftige, vorerkrankte oder im Freien arbeitende Menschen, sowie Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere“, weiß Innsbrucks für Klimaschutz zuständige Stadträtin Bex: „Wir sehen aber nicht tatenlos zu, wir tun etwas dagegen. Baulich ist wie hier beim umgestalteten Messepark und aktuell gerade beim COOLYMP einiges passiert bzw. auf Schiene. Auch beim Thema Bewusstseinsbildung ziehen wir mit der neuen Kooperation über die Stadtgrenzen hinaus an einem Strang.“

Gemeinsam informieren
Wie viele Hitzetage gibt es in Innsbruck? Wie wirkt sich das Klimasystem auf künftige Bauvorhaben aus? Welche Anpassungsmaßnahmen sollen an welchen Standorten in der Stadt gesetzt werden, damit die Hitzebelastung gesenkt werden kann? Fragen, mit denen sich der Stadtmagistrat bereits Mitte 2020 ämterübergreifend im Referat Raumplanung und Stadtentwicklung und dem Amt Klimaneutrale Stadt in Zusammenarbeit mit geoSphere Austria (vormals ZAMG) und Weatherpark beschäftigt hat. Mit dem Werkzeug der Stadtklima-Analyse wurden umfangreich Daten erhoben und so die in dichten Siedlungsräumen erwartbaren Hitzeinseln erkannt und dokumentiert. Darauf basierend wird bereits durch Maßnahmen wie zum Beispiel Begrünung, Beschattung, Versorgung mit (Trink-)brunnen und Bodenentsiegelung gegengesteuert.

Amtsvorstand Michal Deflorian (r.): "Vorgewarnt und gut vorbereitet zu sein, kann Leben retten"
Amtsvorstand Michal Deflorian (r.): "Vorgewarnt und gut vorbereitet zu sein, kann Leben retten"

„Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahmen enden aber nicht bei der Datenerhebung. „Es ist wichtig zu wissen, wie man sich bei Hitzeperioden verhält. Wir möchten die Bevölkerung auf unterschiedlichen Wegen erreichen und niederschwellig aufmerksam machen, wie man sich vorbereiten kann und soll. Da macht die enge Zusammenarbeit mit dem Land und den Tirol Kliniken besonders viel Sinn. Wir alle müssen lernen, mit Hitze besser umzugehen. Vorgewarnt und gut vorbereitet zu sein, kann Leben retten“, ergänzt der Leiter des Amtes Klimaneutrale Stadt und weiter: „Geplant sind neben dem aktuell erschienen Artikel zum Thema im städtsichen Mitteilungblatt, Innsbruck informiert,  u.a. eine Social-Media-Kampagne bzw. Beiträge in den Infoscreens der IVB-Busse und Straßenbahnen.“

Vorbeugen – erkennen – richtig reagieren
Es gilt einerseits, Notfällen vorzubeugen, also zum Beispiel ausreichend und regelmäßig zu trinken, sich der Hitze angepasst leicht und locker zu kleiden, Wohnräume während der kühleren Stunden zu lüften und im Freien Schattenplätze aufzusuchen und schweißtreibende Arbeiten zu vermeiden oder zumindest zeitlich auf den frühen Morgen zu verschieben. Andererseits gilt aber auch gesundheitliche Probleme bei sich und anderen, etwa eine drohende Überhitzung, Sonnenstich, Wärmeerschöpfung oder Hitzeschlag, möglichst frühzeitig zu erkennen. Auch bei der Einnahme von Medikamenten in Kombination mit Hitzeperioden ist Vorsicht geboten. Wer sich unsicher ist, ist aufgerufen sich ärztlich beraten zu lassen.

Die Stadtklimaanalyse (r. unten) identifiziert Hitzeinseln im Innsbrucker Stadtgebiet.
Die Stadtklimaanalyse (r. unten) identifiziert Hitzeinseln im Innsbrucker Stadtgebiet.

Aktion gratis Trinkwasser

An heißen Tagen sorgt Wasser für mehr als eine kurze Erfrischung. Die Stadt Innsbruck hat deshalb bereits 2021 die sogenannte „Wassertropfen“-Aktion gestartet. Aufkleber in Form eines Wassertropfens an der Eingangstür von Betrieben und Geschäften signalisieren, dass Durstige an heißen Tagen kostenlos ihre Wasserflaschen auffüllen können. „ Wir haben gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Tirol Unternehmen jeder Größe und Branche eingeladen, sich der Aktion anzuschließen und einen positiven Beitrag für ein lebenswertes Innsbruck zu leisten“, erläutert Michael Deflorian. KR

Informationen

Online finden sich weitere Informationen unter: Wie betrifft der Klimawandel Innsbruck? - Stadt Innsbruck