Innsbruck „steckt“ in vielen unterschiedlichen Bereichen. Insgesamt sieben Unternehmen sind in 100-prozentigem Besitz der Stadt Innsbruck.
Innsbruck „steckt“ in vielen unterschiedlichen Bereichen. Insgesamt sieben Unternehmen sind in 100-prozentigem Besitz der Stadt Innsbruck.

Beteiligungsbericht 2021: Mehr als 246 Millionen Euro investiert

28 städtische Beteiligungsunternehmen erwirtschafteten 2020 einen Umsatz von 592 Millionen Euro

Die Stadt Innsbruck ist nicht nur in der Verwaltung tätig, sondern deckt mit ihren 28 Beteiligungsunternehmen auch viele Facetten des wirtschaftlichen Lebens ab. Mit ihrer Präsenz im städtischen Leben ist sie ein bedeutender Wirtschaftsmotor für Innsbruck und seine Umgebung. Der Beteiligungsbericht 2021 gibt einen kompakten Überblick über die Abschlüsse der Tochtergesellschaften im Geschäftsjahr 2020.

„Von Versorgung und Verkehr über Pflege bis hin zu Kultur, Wohnen sowie Sport – die verschiedenen Beteiligungen spiegeln die vielfältigen Sparten wider, in denen die Stadt unternehmerisch tätig ist“ betont Bürgermeister und Finanz- sowie Beteiligungsreferent Georg Willi und führt weiter aus: „2020 war auch für die Beteiligungsunternehmen ein Jahr der Prüfung im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Die Erfolge werden daher nicht nur an den wirtschaftlichen Gewinnen oder Verlusten gemessen, vielmehr konnten die Auswirkungen der Pandemie durch die Übernahme unserer sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Verantwortung und viel persönlichen Einsatz der Betroffenen bewältigt werden.“

Erstellt wird der Bericht jährlich von der Magistratsabteilung IV, Finanz-, Wirtschafts- und Beteiligungsverwaltung. „Der Beteiligungsbericht liefert einen kompakten Überblick über die direkten Beteiligungen der Stadt im Jahr 2020. Aus dem Bericht geht hervor, dass alle Beteiligungsunternehmen zusammen einen Umsatz von mehr als 592 Millionen Euro erwirtschaftet haben. Somit lag der Umsatz im Pandemiejahr 2020 vergleichsweise nur rund 3,6 Prozent unter dem Ergebnis von 2019“, erklärt Abteilungsleiter und Finanzdirektor Mag. Martin Rupprechter.

Die Summe der Anlagevermögen der erfassten Unternehmen verzeichnet mit 3,73 Milliarden Euro ein Plus von rund 2,3 Prozent gegenüber 2019. Mehr als 246 Millionen Euro wurden im Jahr 2020 über die Tochtergesellschaften investiert, am meisten davon – nämlich 73 Prozent – im Immobilien- und Wohnbereich (rund 181 Millionen Euro).

Bedeutender Arbeitgeber

„Investitionen in die Wirtschaft sind Investitionen in die Zukunft unserer Stadt und kurbeln zugleich den heimischen Arbeitsmarkt an“, weiß Bürgermeister Willi um die Bedeutung der städtischen Beteiligungen. Während der Stadtmagistrat selbst mehr als rund 1.700 MitarbeiterInnen beschäftigt, sind es in den Beteiligungsunternehmen mehr als rund 4.100 Personen, die im Jahr 2020 dort beschäftigt waren. Der Frauenanteil lag bei rund 45 Prozent. Die Stadt und ihre Tochtergesellschaften sind darüber hinaus Ausbildungsstätten für die Jugend. 2020 waren durchschnittlich 70 Lehrlinge in den unterschiedlichsten Beteiligungsunternehmen beschäftigt.

Beteiligungen im Wert von 1,42 Milliarden Euro

Neu in der Rechnungslegung der Stadt Innsbruck ist seit 1. Jänner 2020 die Eröffnungsbilanz. Diese folgt den Regelungen der Voranschlags- und Rechnungsabschluss-Verordnung 2015. Konkret bedeutet das, dass für die Ermittlung des Vermögens der Stadt an den Beteiligungen der Anteil der Gebietskörperschaft am Eigenkapital des Beteiligungsunternehmens, als Bewertungsansatz herangezogen wird. Für das Geschäftsjahr 2020 ergibt das ein Gesamtvermögen der Stadt an den Beteiligungen von rund 1,42 Milliarden Euro.

Die Stadt in allen Bereichen

Die Unternehmensbereiche der Beteiligungsfirmen sind vielfältig und werden grob in die Kategorien „Versorgung und Technik“, „Verkehr“, „Sport, Veranstaltungen und Wirtschaft“, „Immobilien, Wohnen und Bauwirtschaft“ sowie „Soziales, Gesundheit, Bildung und Kultur“ eingeteilt. In erstere fällt die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB), die zu 50 Prozent plus einer Aktie im Besitz der Stadt Innsbruck ist. „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es der IKB gelungen, überaus positiv zu wirtschaften“, weiß Finanzdirektor Rupprechter.

Positive Bilanz zieht auch die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG). Diese konnte 2020 wieder ein erfolgreiches Geschäftsjahr verzeichnen. „Trotz schwieriger Rahmenbedingungen aufgrund der Covid-19-Pandemie ist es der IIG gelungen, ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis zu erwirtschaften“, hält Bürgermeister Georg Willi fest. Insgesamt wickelte die IIG 2020 ein Bauvolumen von rund 51,5 Millionen Euro ab. 

Covidbedingt eher durchwachsen resümieren die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und Stubaitalbahn GmbH (IVB) das Jahr 2020. Insgesamt wurden von der IVB als Verkehrskoordinator für den Stadtlinienverkehr und auf der Stubaitalbahn im Jahr 2020 6.766.202 km (Vorjahr 7.096.202 km) und 489.181 Stunden (Vorjahr 499.783 Stunden) Fahrleistungen geplant bzw. koordiniert, beauftragt oder selbst erbracht. Die Verminderung der Kilometerleistungen und beförderten Personen ergibt sich aus der Reduzierung des Fahrplans ab Mitte März 2020 aufgrund der gesunkenen Nachfrage und der Beschränkungen im Zuge der Covid-19- Pandemie. Die Verfolgung der Klimaziele, die von der EU und dem Bund vorgegeben werden, erfordern überdies laufende „Investitionen in die Infrastruktur und in den Fuhrpark“, fügt Rupprechter hinzu.

Nicht nur den Gewinn im Blick

Im vollständigen Eigentum der Stadt stehen insgesamt sieben Unternehmen: Die Innsbrucker Soziale Dienste GmbH (ISD), die Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH, die Innsbrucker Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungs GmbH, die Innsbrucker Markthallen-Betriebs GmbH und die Innsbrucker Immobilien GmbH, die Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG sowie die Immobilien Service GmbH (IIG/IISG). Während die meisten der Beteiligungsfirmen im Wettbewerb stehen, beteiligt sich die Stadt auch an kleinen und mildtätigen Gesellschaften, die keinen Gewinn anstreben – wie etwa zu einem Drittel an der Tiroler Sozialmärkte – gemeinnützige Lebensmittelversorgungs GmbH. Außerdem geht das wirtschaftliche Treiben der Stadt über die Stadtgrenzen hinaus. Innsbruck besitzt unter anderem kleinere Anteile am Schlick 2000 Schizentrum, der Felbertauernstraße, der Tirol Milch sowie dem Bioalpin Bioproduktehandel.

Im Überblick

In den Beteiligungsberichten werden neben den rechtlichen Hauptmerkmalen auch die Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnungen, wichtige Kennzahlen sowie die vielfältigen Tätigkeiten der städtischen Beteiligungsgesellschaften dokumentiert. Jener von 2021 ist – wie auch die Berichte der vergangenen fünf Jahre – online unter www.innsbruck.gv.at → Amt | Verwaltung → Beteiligungen der Stadt abrufbar. MD