„Werde ich unfruchtbar, wenn ich mich impfen lasse“?

Stadt bietet Online-Aufklärung zur Corona-Schutzimpfung

Viele wissen nicht, ob sie sich impfen lassen sollen oder nicht. Sie sind verunsichert oder fühlen sich überfordert, eine Entscheidung zu treffen. Auf diversen Kanälen, in sozialen Medien oder im eigenen Bekanntenkreis kursieren Aussagen und Gerüchte, wonach die Corona-Impfung mehr schadet als nützt. All diese Meldungen sind jedoch wissenschaftlich nicht haltbar und widersprechen dem, wovon die überwiegende Mehrheit der ExpertInnen überzeugt ist und wofür sie Empfehlungen aussprechen.

„Sich impfen zu lassen, ist die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen und jeder Einzelnen. In ihrer Gesamtheit hat aber jede Einzelentscheidung Auswirkungen auf den weiteren Pandemieverlauf. Je mehr Menschen sich impfen lassen, umso früher können wir zum normalen Leben zurückkehren und einschränkende Maßnahmen beenden, die zum Schutz vor einer Überlastung des Gesundheitssystems derzeit noch notwendig sind. Das ist der größte Vorteil einer möglichst hohen Impfquote. Wer sich impfen lässt, schützt nicht nur sich selbst vor einem schweren Krankheitsverlauf, sondern trägt solidarisch zum Schutz der Allgemeinheit bei. Auch junge Menschen, die sich völlig gesund fühlen, können schwer erkranken“, klären die ÄrztInnen des Gesundheitsamts der Stadt Innsbruck auf. Ihr Aufruf an alle: „Bitte geht impfen!“

Mit Stand 17. September 2021 sind in Innsbruck 77.825 Personen bzw. 59,4 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig immunisiert. 83.309 Menschen bzw. 63,9 Prozent haben eine Impfung erhalten. Um das Covid-Virus in den Griff zu bekommen, müssen sich jedoch deutlich mehr Menschen impfen lassen. Um noch nicht Geimpfte bei ihrer Entscheidung zu unterstützen und ihnen verlässliche Informationen zukommen zu lassen, hat die Stadt häufig gestellte Fragen zur Impfung zusammengefasst. Die Antworten basieren auf gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen von ÄrztInnen und ExpertInnen. Sie sind ungekürzt auf der Webseite des österreichischen Gesundheitsministeriums zu finden: bit.ly/ibkinfo_Fakten_Corona-Impfung

 

Derzeit gibt es, wie beim mobilen Impf-Bus des Landes Tirol einige Möglichkeiten, sich unkompliziert und ohne Anmeldung impfen zu lassen.
Derzeit gibt es, wie beim mobilen Impf-Bus des Landes Tirol einige Möglichkeiten, sich unkompliziert und ohne Anmeldung impfen zu lassen.

Häufig gestellte Fragen und Antworten

Werde ich unfruchtbar, wenn ich mich impfen lasse?
Nein. Fakt ist: Weder Vektor- noch mRNA-Impfstoffe (Pfizer, Moderna) verändern das Erbgut. Sie haben keine Auswirkung auf die Fruchtbarkeit. Bisher konnten in den Erfahrungen mit der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen bei Schwangeren ausnahmslos keine Auffälligkeiten erkannt werden.

Wird mir mit der Impfung ein Mikrochip eingebaut?
Nein. Diese Aussage hat keinerlei Grundlage und basiert auf einer Verschwörungstheorie. Wie jeder andere Impfstoff wird auch ein neuer Impfstoff, der vor Covid-19 schützen soll, intensiv geprüft. Die verschiedenen Impfstoff-Kandidaten durchlaufen jeweils streng kontrollierte Prozesse. Es gibt dafür klare gesetzliche und wissenschaftliche Vorgaben, bevor sie zur Anwendung am gesunden Menschen kommen können.

Sind nicht schon Leute nach der Corona-Impfung gestorben?
Tatsache ist, dass gesundheitliche Ereignisse wie Autoimmunerkrankungen, Krebserkrankungen oder Todesfälle unabhängig von Impfungen auftreten. Daher ist davon auszugehen, dass bei einer hohen Anzahl von geimpften Personen auch derartige Ereignisse eintreten. Es gibt allerdings keinen Nachweis, dass im zeitlichen Zusammenhang mit einer Impfung auftretende, natürliche Ereignisse in ursächlichem Zusammenhang zur vorherigen Impfung stehen. Speziell am Anfang der Impfkampagne wurden RisikopatientInnen und betagte Personen über 80 geimpft, deren erwartbare Mortalität im Schnitt bei 3,5 Fällen pro 1.000 Personen pro Woche liegt.

Gibt es für die neuartigen Impfstoffe nicht nur eine Notzulassung?
Das Zulassungsverfahren für die Covid-19-Impfstoffe wurde zwar beschleunigt, die vorhandenen Impfstoffe sind aber dennoch sicher und ausreichend erprobt. In die Entwicklung floss umfassendes, bereits vorhandenes Wissen über Coronaviren und Impfstoffentwicklung ein. Unternehmen und Forschungseinrichtungen setzten aufgrund der schwerwiegenden Folgen der Pandemie wesentlich mehr Personal und finanzielle Ressourcen in kürzerer Zeit ein als bei herkömmlichen Entwicklungsprozessen. Studien und Daten, die üblicherweise nacheinander ablaufen, konnten teilweise parallel geliefert werden (sogenannter „Rolling Review“-Prozess). Bei den Covid-19-Impfstoffen gibt es in Qualität, Art und Umfang der behördlichen Begutachtung keine Abstriche und Unterschiede zum „herkömmlichen“ Zulassungsprozess.

Können nicht auch Geimpfte sich oder andere mit dem Virus anstecken?
Tatsache ist, dass das Risiko, selbst schwer an Covid-19 zu erkranken oder zu sterben, für geimpfte Personen deutlich reduziert ist. Kommt es in Ausnahmefällen trotzdem zu einer Erkrankung, so verläuft diese in den allermeisten Fällen in milder Form und ein schwerer Verlauf oder der Tod wird vermieden. Durch eine hohe Impfbeteiligung wird die Krankheitslast insgesamt reduziert, schwere Krankheitsverläufe und Todesfälle können vermieden und das Gesundheitssystem entlastet werden. Es mehren sich die Daten aus der Anwendung von Covid-19-Impfstoffen, dass geimpfte Personen durch eine geringere Viruslast auch eine reduzierte Virusausscheidung aufweisen und darum weniger ansteckend sind als nicht geimpfte Personen.

Kann die Impfung zu gesundheitlichen Langzeit-Schäden führen?
Nein. Alle in Europa zugelassenen Impfstoffe werden erst nach sehr ausführlicher Überprüfung der Impfstoff-Sicherheit auf den Markt gebracht. Man hat sich in Europa geeinigt, dass in groß angelegten Studien die Wirksamkeit und die Sicherheit überzeugend belegt werden müssen. Die Impfstoffe wurden an zehntausenden Probanden getestet. In Qualität, Art und Umfang der behördlichen Begutachtung gibt es keine Abstriche und Unterschiede zum „herkömmlichen“ Zulassungsprozess von anderen Arzneimitteln. Auch nach der Marktzulassung erfolgt eine ständige Kontrolle zum Erfassen von möglichen Nebenwirkungen und zur Überprüfung der Wirkung sowie eine laufende weitere Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses. Darüber hinaus sind bei Impfungen generell keine Folgen bekannt, die erst Jahre nach dem Stich auftreten.

Weiterführende Informationen & individuelle Aufklärung

Natürlich gibt es weitere, individuelle Fragen, die in einem persönlichen Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin des eigenen Vertrauens besprochen und geklärt werden können. Als Anlaufstelle empfiehlt sich der eigene Hausarzt oder Hausärztin.

Weitere Informationen zum Thema Impfen bzw. über kostenlose Impfmöglichkeiten gibt es auf der Webseite des Landes Tirol www.tirol.gv.at/tirolimpft bzw. die Info-Hotline des Landes 0800 80 80 30.

Im Impfzentrum Innsbruck, Bachlechnerstraße 46 (beim ehemaligen Baumarkt gegenüber dem Einkaufszentrum West) ist eine (Erst)Impfung ohne vorherige Anmeldung zu den folgenden Öffnungszeiten möglich:

Dienstag und Donnerstag, 8.00 bis 13.00 Uhr
Mittwoch und Freitag, 13.00 bis 18.00 Uhr
Samstag, 8.00 bis 18.00 Uhr

Nach der Erst-Impfung werden vor Ort Termine für die zweite Imfpung vereinbart. Zur Impfung mitzubringen sind der gelbe Impfausweis, die E-Card, ein gültiger Lichtbildausweis sowie der ausgefüllte Aufklärungs- und Dokumentationsbogen. Kinder unter 14 Jahren benötigen bei einer Impfung das Einverständnis eines Erziehungsberechtigten und müssen von diesem oder einer volljährigen Person aus dem gemeinsamen Haushalt zum Impftermin begleitet werden.WG