
60 Jahre Arbeitsgemeinschaft Amras
Am Freitag, den 27. September 2024, wurde das 60. Gründungsjubiläum der Arbeitsgemeinschaft Amras mit einer großen Jubelfeier gewürdigt. Zahlreiche Gäste versammelten sich am Stecherplatz in der Philippine-Welser-Straße, um den Stadtteil und die Arbeitsgemeinschaft Amras beim Großen Österreichischen Zapfenstreich zu feiern. Innsbrucks Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc und der Obmann der Arbeitsgemeinschaft Amras, Mag. Ferdinand Neu, zeigten sich erfreut über das Jubiläum und das lebendige Miteinander in Amras.
„Seit 60 Jahren ist die Arbeitsgemeinschaft Amras aktiv, das muss gefeiert werden! In der Zeit seit 1964 ist viel passiert – und die Arbeitsgemeinschaft Amras war stets mit dabei. Ihr lebendiges Engagement, das gelebte Miteinander und die immer spürbare Liebe zu Amras sind allgegenwärtig. Sei es in den Artikeln des Amraser Boten, bei den traditionellen Neujahrsempfängen oder zahlreichen weiteren größeren wie kleineren Veranstaltungen in Amras – die Arbeitsgemeinschaft ist gefühlt überall präsent. Ein großes Danke an alle Mitglieder, die in den letzten sechs Jahrzehnten mit viel Engagement und Herzblut ehrenamtlich dafür gesorgt haben, dass die Gemeinschaft und Stadtteilkultur erhalten und lebendig bleiben“, lobt Bürgermeister Johannes Anzengruber.

„Seit der Gründung durch eine Reihe engagierter Amraserinnen und Amraser um unseren ersten Vereinsobmann, Direktor Andreas Bramböck, fungieren wir als Schnittstelle zwischen der Amraser Bevölkerung, den zahlreichen Vereinen und öffentlichen Institutionen. Obwohl sich die Umstände und unser Stadtteil in den letzten sechzig Jahren spürbar verändert haben, ist unser Auftrag immer noch derselbe: Dabei mitzuhelfen, dass die Menschen in unserer Stadtteilgemeinde aufeinandertreffen, sich austauschen, ihre Interessen wahren und so die Gemeinschaft in Amras in ihren vielen Facetten weiterhin bestehen bleibt. Wir freuen uns sehr, heute unser 60. Jubiläum feiern zu dürfen und bedanken uns bei allen, die unser Amras und seine reiche Kultur gemeinschaftlich am Leben erhalten“, erklärt Vereinsobmann Ferdinand Neu (Arbeitsgemeinschaft Amras).
Feierliches Jubiläum
Das 60. Jubiläum wurde groß gefeiert: Am Platz beim „Stecherbauern“ in der Philippine-Welser-Straße traten zum Großen Österreichischen Zapfenstreich gleich drei Musikkapellen auf: Neben der Stadtmusikkapelle Amras auch die Musikkapelle Feldthurns und die Blaskapelle Erling/Andechs – Feldthurns (Südtirol) und Andechs (Bayern) sind die zwei Partnergemeinden von Amras. Auch die Schützenkompanie Amras, der Trachtenverein „Die Amraser“, die Freiwillige Feuerwehr Amras, sowie Fahnenabordnungen weiterer Amraser Vereine waren vertreten.

Zuvor wurden die Ehrengäste, darunter auch Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber, Bürgermeister Konrad Messner aus Feldthurns und der 1. Bürgermeister Georg Scheitz aus Andechs, feierlich im Hotel Charlotte empfangen. Im Anschluss an die Feierlichkeiten wurde zudem das Oktoberfest der Stadtmusikkapelle Amras im Gemeindesaal abgehalten.
Viele Aufgaben
Die ARGE Amras ist ein überparteilicher und gemeinnütziger Verein, im Ausschuss finden sich auch VertreterInnen der Freiwilligen Feuerwehr, der Musikkapelle, des Kirchenchors, des Skiclubs, der Schützenkompanie und des Trachtenvereins. Die Tätigkeiten der Arbeitsgemeinschaft sind vielfältig: Neben der Wahrung der Interessen der Amraser Bevölkerung, regelmäßiger Information über das Amraser Gemeinschaftsleben und zu den Vereinen werden auch der traditionelle Amraser Neujahrsempfang sowie viele weitere Veranstaltungen unter Mitwirkung der Arbeitsgemeinschaft organisiert.
Seit 1965 veröffentlicht sie die Stadtteilzeitung „Amraser Bote“, die vierteljährlich über das Leben in Amras berichtet. Die Inhalte reichen von der Geschichte des Stadtteils, über Vereinsaktivitäten bis zu Porträts von Menschen und Projekten in Amras. Auch die Website www.amras.at, die umfassende Informationen zum Stadtteil bietet, wird von der Arbeitsgemeinschaft Amras betreut.
Das städtisches Dorf
Erste Hinweise für eine Besiedelung von Amras gibt es bereits seit rund 3.000 Jahren, in der Nähe des Schlossparks Ambras wurden Urnengräber aus der Bronzezeit gefunden. Bis 1999 dokumentierte ein römischer Meilenstein aus dem Jahr 201 n. Chr. den Verlauf einer Straße durch die heutige Wiesengasse, Philippine-Welser-, Geyr- und Luigenstraße, seit 2003 befindet sich dort eine originalgetreue Kopie des Meilensteins, die unter Mitwirkung der Stadt Innsbruck aufgestellt wurde. Die erste urkundliche Erwähnung von Amras findet sich um 950 – damals noch unter dem Namen „Omeras“.
Ab Ende des 11. Jahrhunderts wurde Amras durch die Grafenfamilie Andechs beherrscht, noch heute zeugen die Partnerschaft zur bayerischen Gemeinde Andechs oder das 1989 eingeführte Amraser Stadtteilwappen vom Einfluss der Grafen von Andechs auf die Amraser Geschichte. Jahrhundertelang war die Gemeinde Amras ein eigenständiger Ort, bevor sie 1938 von der nationalsozialistischen Landesverwaltung Tirols in die Stadt Innsbruck eingegliedert wurde.
Obwohl Amras heute ein Stadtteil von Innsbruck ist, hat er seinen dörflich-bäuerlichen Charakter bewahrt. Viele Vereine und Einzelpersonen pflegen die Amraser Traditionen weiterhin. Ein Beispiel dafür ist der Traditionsverein „Amraser Matschgerer“, der 2020 von der UNESCO zum nationalen Kulturerbe ernannt wurde. FB