Die Pflege und Erweiterung des Defi-Netzes in Innsbruck erfolgt kontinuierlich. Aktuell stehen in der Stadt rund 200 Defibrillatoren bereit, die im Notfall Leben retten können.
Die Pflege und Erweiterung des Defi-Netzes in Innsbruck erfolgt kontinuierlich. Aktuell stehen in der Stadt rund 200 Defibrillatoren bereit, die im Notfall Leben retten können.

Herz zeigen – Leben retten!

Woche der Wiederbelebung: Aktionstag am 18. Oktober beim SILLPARK

(IKM) Jährlich erleiden rund 400 Menschen in Tirol einen plötzlichen Kreislaufstillstand. Die Überlebenschancen hängen entscheidend davon ab, wie schnell Erste-Hilfe-Maßnahmen beginnen: Mit jeder Minute ohne Reanimation sinkt die Wahrscheinlichkeit, den Notfall zu überleben, um etwa zehn Prozent. Doch aktuell wird nur in rund 60 Prozent der Fälle eine Laien-Reanimation durchgeführt. Dabei ist es einfacher, als viele denken: Rufen – Drücken – Schocken.

  1. Notruf absetzen
  2. Herzdruckmassage beginnen
  3. Defibrillator einsetzen

Um dieses lebenswichtige Wissen stärker in der Bevölkerung zu verankern, beteiligt sich die Interessensgemeinschaft Notfallmedizin Innsbruck (IGNI) gemeinsam mit dem ÖH Medizin Trainingszentrum und der Johanniter-Unfall-Hilfe Tirol an der österreichweiten Woche der Wiederbelebung vom 13. bis 19. Oktober. Im Rahmen dieser Woche wird auch der weltweite Tag der Wiederbelebung am 16. Oktober begangen. Dieser internationale Aktionstag macht auf die Bedeutung schneller Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillständen aufmerksam und ermutigt Menschen weltweit, Reanimationskenntnisse zu erlernen und anzuwenden – denn nur das richtige Handeln kann Leben retten.

„Innsbruck setzt auf Bewusstsein und Prävention. Jede und jeder kann im Notfall zur Lebensretterin oder zum Lebensretter werden – die Woche der Wiederbelebung macht dieses Wissen leicht zugänglich und bietet die Möglichkeit, Erste-Hilfe-Kenntnisse niederschwellig aufzufrischen“ erklärt der für Gesundheit und Sicherheit zuständige Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc. In der vergangenen Gemeinderatsperiode hatten Bürgermeister Anzengruber die Initiative HERZsichere Stadt Innsbruck ins Leben gerufen und vorangetrieben, um das öffentliche Defi-Netz gezielt auszubauen und das Bewusstsein für lebensrettende Maßnahmen zu stärken. „Dass Innsbruck heute österreichweit als Vorbild gilt, bestätigen uns regelmäßig Blaulichtorganisationen sowie Fachleute aus den Bereichen Public Health und Notfallmedizin. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit und Lebensqualität in unserer Stadt“, betont Anzengruber.

Aktionstag beim SILLPARK

Am Samstag, 18. Oktober, findet von 11.00 bis 16.00 Uhr vor dem SILLPARK Innsbruck ein Aktionstag statt. Geplant sind ein Informationsstand rund um Reanimation, eine Herzdruckmassage-Challenge sowie die Möglichkeit, ein Rettungsfahrzeug zu besichtigen. Um 15.00 Uhr bildet ein Reanimations-Flashmob den Höhepunkt des Programms. Zusätzlich werden Teams der ÖH Medizin und der IGNI mit Übungspuppen durch die Innenstadt gehen, um PassantInnen niederschwellig Reanimationstechniken zu vermitteln.

Bereits am 11. Oktober bietet sich beim Stadtteilfest Anpruggen (ab 14.00 Uhr, St. Nikolaus bis Hans-Brenner-Platz) eine weitere Gelegenheit, Erste-Hilfe-Grundfertigkeiten zu üben und Wissen aufzufrischen.

Fortführung Initiative „HERZsichere Stadt Innsbruck“

Die Aktion im Rahmen der Woche der Wiederbelebung reiht sich in das ganzjährig laufende Programm HERZsichere Stadt Innsbruck ein. Dieses Programm wurde in der vergangenen Gemeinderatsperiode von Bürgermeister Anzengruber gestartet, um das öffentliche Defibrillatoren-Netz flächendeckend auszubauen, Schulungen anzubieten und das Bewusstsein für lebensrettende Maßnahmen zu fördern. Das Netz wird laufend gepflegt und erweitert – heute gibt es in Innsbruck rund 200 Defibrillatoren, von denen etwa ein Drittel frei zugänglich ist. 57 davon wurden von der Stadt bereitgestellt. Unter der Federführung des städtischen Referats Strategisches Gesundheitsmanagement und Public Health sowie in Kooperation mit der Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) werden gezielte Schulungen in Bildungseinrichtungen durchgeführt, die Netzabdeckung überprüft und das Bewusstsein in der Bevölkerung weiter gestärkt.

Rufen, drücken, schocken

Die drei entscheidenden Schritte einer Wiederbelebung lauten: Rufen, drücken, schocken.

Zuerst wird der Notruf 144 gewählt. Die Leitstelle Tirol unterstützt mit klaren Anweisungen und sorgt dafür, dass Ersthelfende in dieser Situation nicht allein sind. Gleichzeitig sollte das Handy auf Lautsprecher gestellt werden. Anschließend erfolgt die Herzdruckmassage, gefolgt vom Einsatz des Defibrillators.

Kostenfreie Reanimationstrainings werden im Rahmen der HERZsicher-Initiative für die Bevölkerung angeboten. Weitere Informationen dazu unter www.innsbruck.gv.at/herzsicher. Eine österreichweite Defi-Landkarte unter https://defi.notrufnoe.at zeigt außerdem die Standorte aller verfügbaren Geräte und hilft, diese im Notfall rasch zu finden.