Bürgermeister Johannes Anzengruber (Mitte), Monika Eder-Trenkwalder (l.), Lehrerin Isabel Plattner (2. v. l.), Thomas Klestil (3. v. l.) und die 5. Klasse des Gymnasiums BRG in der Au schützen Uferbäume vor dem Fällen durch den Biber.
Bürgermeister Johannes Anzengruber (Mitte), Monika Eder-Trenkwalder (l.), Lehrerin Isabel Plattner (2. v. l.), Thomas Klestil (3. v. l.) und die 5. Klasse des Gymnasiums BRG in der Au schützen Uferbäume vor dem Fällen durch den Biber.

Sill-Radweg bibersicher machen

Gemeinsame Mitmach-Aktion: SchülerInnen schützten Uferbäume

(IKM) Entlang der Sill wurde am 10. November 2025 ein besonderes Zeichen für den Naturschutz und die Sicherheit im Stadtgebiet gesetzt: Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc, der städtische Wildtierbeauftragte Thomas Klestil und die Biberbeauftragte des Landes Tirol, Mag.a Monika Eder-Trenkwalder, schützten gemeinsam mit einer naturbegeisterten Schulklasse des Gymnasiums BRG in der Au Bäume am Sillufer. Dabei umwickelten die Teilnehmenden schützenswerte Bäume mit Drahtgittern, um sie vor dem Fällen durch den dort lebenden Biber zu schützen.

Bürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc unterstreicht den Sicherheitsaspekt des Naturschutzprojekts: „In der Vergangenheit ist es immer wieder passiert, dass Bäume auf Geh- und Spazierwege gefallen sind.  Beim heutigen Biberaktionstag schützen wir gefährdete Bäume mit stabilen Drahtgittern. So bleiben die Wege sicher und es entsteht ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur.“

Der Biber war über Jahrhunderte aus Tirol verschwunden und hat sich in den vergangenen Jahren auch im Stadtgebiet Innsbrucks wieder angesiedelt. Entlang der Flüsse und Bäche, etwa am Lohbach, an der Sill oder im Bereich der Reichenau, finden sich mittlerweile wieder Spuren seines Wirkens – angenagte Stämme, Dämme und Burgen zeugen von seiner Rückkehr.

 

Der Biber hat nahe des Sillstegs bereits deutliche Spuren hinterlassen.
Der Biber hat nahe des Sillstegs bereits deutliche Spuren hinterlassen.

Schutz für Bäume – Lebensraum für Biber

Damit der Biber nicht an empfindlichen oder besonders wertvollen Uferbäumen nagt, werden diese mit Drahtgittern geschützt. Die stabilen Manschetten verhindern, dass der Biber den Stamm anknabbern oder fällen kann, ohne das Wachstum des Baumes zu beeinträchtigen. So bleibt der Lebensraum des Tieres erhalten, während gleichzeitig die Ufervegetation geschützt wird. Wie Fachleute betonen, ist der Biber kein Schädling, sondern ein wichtiger Landschaftsgestalter: Durch seine Bautätigkeit entstehen neue Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten. „Mit solchen gezielten Schutzmaßnahmen kann das Zusammenleben zwischen Mensch und Tier auch im Stadtgebiet gut funktionieren“, erklärt Thomas Klestil, der Wildtierbeauftragte der Stadt Innsbruck.

Die Biberbetreuungsstelle des Landes Tirol begleitet solche Initiativen mit Fachwissen und Beratung. Sie informiert über die Lebensweise des Bibers, seine ökologische Bedeutung und Möglichkeiten des praktischen Baumschutzes. Das gemeinsame Projekt an der Sill machte deutlich, dass Naturschutz nicht nur mit großem Aufwand möglich ist: Schon mit kleinen Schritten und bewusstem Handeln kann viel erreicht werden – ganz besonders, wenn Jung und Alt gemeinsam anpacken. MF